Rechtsaußen-Fraktion ID will die gesamte AfD ausschließen

AfD-Abgeordneter Maximilian Krah ©Klaus-Dietmar Gabbert/dpa via AP

Nach den zahlreichen Skandalen rund um den AfD-Abgeordneten Maximilian Krah will sich die rechtsextreme Fraktion Identität und Demokratie (ID) von allen AfD Abgeordneten trennen. Laut Medienberichten könnten die neun AfD-Abgeordneten noch an diesem Donnerstag ausgeschlossen werden.

Die deutsche Delegation will dem offenbar mit einem Manöver zuvorkommen und bat den ID-Vorstand lediglich Krah auszuschließen. Beobachtern zufolge sind die Erfolgschancen dieses Versuchs relativ gering. Die Fraktionsführung sei fest entschlossen sich von der deutschen Delegation zu trennen.

Die französische Rassemblement National-Politikerin Marine Le Pen sagte Medien zufolge: "Die AfD bewegt sich von einer Provokation zur nächsten." Es sei Zeit, "den Bruch mit dieser Bewegung zu vollziehen, die keine Führung hat und die eindeutig unter dem Einfluss radikaler Gruppen in ihren Reihen steht". Le Pen kritisierte damit nicht nur Krah, sondern auch die gesamte AfD-Parteispitze.

Krah hatte sich bereits Anfang der Woche aus dem Bundesvorstand der AfD zurückgezogen und bezüglich der laufenden EU-Wahlkampagne wurde er mit einem Auftrittsverbot belegt.

Stein des Anstoßes war eine Äußerung des AfD-Politikers. Er hatte gesagt in einem Interview mit einer italienischen Zeitung gesagt, dass nicht jeder SS-Mann ein Verbrecher gewesen sei. Mit seinen Aussagen relativierte Krah die zahllosen Kriegsverbrechen der SS im Zweiten Weltkrieg.

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