Brauerei verkauft Diktatoren-Bier – Inhaber rechtfertigt sich

Bei der Brauerei gibt es ganz spezielle Biersorten. (Symbolbild)

Beim sogenannten Celebrity Branding wird der Ruhm oder die Bekanntheit von Prominenten als Marketingstrategie genutzt, um für ein Produkt zu werben oder auch nur Aufmerksamkeit dafür zu erregen.

Die Kardashians haben es mit Jeans, Lipkit, Tequila oder Shapewear vorgemacht, aber auch zahlreiche andere Beispiele zeigen: Das Marketing mit berühmten Persönlichkeiten funktioniert.

Einmal so eine Figur haben wie Kim Kardashian – das verspricht ihre Modelinie Skims.

Eine britische Brauerei hat diese Erfahrung kürzlich vor Augen geführt bekommen. Eine Marketing-Aktion des Unternehmens ging derart viral, dass der Inhaber jetzt reagieren musste. Denn anders als bei den Kardashians wurde nicht mit dem eigenen Namen oder dem von berühmten Schauspieler:innen oder Sänger:innen geworben, sondern mit dem eines berüchtigten Terroristen.

Brauerei verkauft Putin- und Jong-un-Bier

Das Familienunternehmen "Mitchell Brewing Co" aus der kleinen Ortschaft Billinghay vertreibt schon länger Biere mit den kreativen Namen "Kim Jong Ale" oder "Putin Porter". Beide sind offensichtlich an berüchtigte Diktatoren angelehnt. Inhaber Luke Mitchell erklärte gegenüber der BBC: "Das sind alles ironische Namen – eine schönere Sichtweise auf einige schreckliche Diktatoren."

Charakteristisch für die Biere sind zusätzlich zu den Namen die dazugehörigen Bilder an den Zapfhähnen, auf denen Putin oder Kim Jong-un als satirische Karikaturen dargestellt sind.

Bin Laden als Motiv: Inhaber reagiert auf Terroristen-Bier

Der größte Marketinghit der Brauerei hat dennoch für Kritik gesorgt. Ein Bild von dem Lagerbier "Osama Bin Lager" verbreitete sich rasant auf Social Media und wurde von Millionen Menschen angesehen. Auf dem Logo zu sehen: eine Karikatur des 2011 von US-Spezialeinheiten erschossenen Terroristen Bin Laden mit Turban, der auf dem Kopf einen Bierkrug in der Hand hält. Im Online-Shop des Unternehmens finden sich Poster davon, ebenso wie von "Kim Jong Ale" und "Putin Porter".

Zwar sorgte die große Aufmerksamkeit dafür, dass das Bier in kürzester Zeit ausverkauft war und erst wieder Ende Juni erhältlich sein wird. Luke Mitchell berichtete der BBC: "Wir sind in den letzten Tagen mit Tausenden und Abertausenden von Benachrichtigungen aufgewacht."

Einige kritisierten jedoch auch den leichtfertigen Umgang mit dem Strippenzieher der Anschläge des 11. September. Gegenüber der BBC sagte das Inhaberpaar zwar, dass es keine Menschen kenne, die sich von der Benennung angegriffen fühlten. Doch es gebe sie bestimmt.

Luke Mitchells Frau Catherine sagte dem britischen Sender: "Ich denke, es besteht immer die Gefahr, dass sich jemand angegriffen fühlt." Für jedes verkaufte Fass "Osama Bin Lager" spende die "Mitchell Brewing Co" daher einen Teil der Einnahmen an eine Wohltätigkeitsorganisation, die Opfer der 9/11-Anschläge unterstützt.