Macron auf Deutschland-Tour: Berlin, Dresden, Münster

Der französische Präsident Emmanuel Macron besuchte das Demokratiefest anlässlich des 75. Jahrestages des Grundgesetzes. ©Kay Nietfeld/(c) Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Zum ersten Mal seit 24 Jahren stattet ein französischer Präsident einen Staatsbesuch beim deutschen Bundespräsidenten ab. Emmanuel Macron traf am Sonntag zu einem dreitägigen Besuch ein, der die engen Beziehungen zwischen den Führungsmächten der Europäischen Union betonen soll.

Ursprünglich war der Besuch für Juli vergangenen Jahres geplant, wurde aber wegen den Unruhen verschoben, die in Frankreich nach der Tötung eines 17-Jährigen durch die Polizei ausgebrochen waren.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (rechts) und seine Frau Elke Buedenbender (links) begrüßten den Emmanuel Macron und seine Frau am Schloss Bellevue.Markus Schreiber/2024, AP. Alle Rechte vorbehalten.

Macron ist es zwar gewohnt, Deutschland zu besuchen, um sich mit der deutschen Regierung über die Europa- und Außenpolitik abzustimmen, doch ist dies der erste Staatsbesuch bei Frank-Walter Steinmeier mit allen feierlichen Ehren seit dem Besuch von Jacques Chirac im Jahr 2000.

Macron und seine Frau Brigitte wurden vom deutschen Bundespräsidenten empfangen. Die beiden Männer besuchten das Demokratiefest zum 75. Jahrestag des deutschen Grundgesetzes. Dort war Emmanuel Macron der einzige ausländische Gast. Anschließend fand die Begrüßung mit militärischen Ehren und politischen Gespräche statt.

Am Sonntagabend gibt Steinmeier ein Staatsbankett für Macron im Berliner Schloss Bellevue. Auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz ist dabei.

Am Montag werden die beiden Präsidenten nach Dresden reisen, wo Macron eine Rede halten wird. Am Dienstag besuchen sie Münster.

Der Staatsbesuch wird mit einem Treffen zwischen Macron, Bundeskanzler Scholz und Ministern aus beiden Ländern in einem Gästehaus der Regierung außerhalb Berlins abgeschlossen.

Deutschland und Frankreich, die größten Volkswirtschaften der EU, gelten trotz gelegentlicher politischer Differenzen seit langem als die treibende Kraft der europäischen Integration.

Dies zeigte sich zu Beginn dieses Jahres, als die beiden Länder unterschiedliche Positionen in der Frage vertraten, ob die westlichen Länder die Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine ausschließen sollten. Dennoch sind die beiden Länder nach wie vor starke Unterstützer Kiews.

Außerdem sind sich Frankreich und Deutschland nicht immer einig, wenn es um die Wirtschaft geht. Die beiden Regierungen haben zwar neulich eine gemeinsame Initiative für mehr Wachstum in der Europäischen Union angestoßen, sind sich aber uneinig, wenn es beispielsweise um die Zölle geht. Während Deutschland als weltweit drittgrößtes Exportland vom internationalen Handel sehr stark profitiert, wünscht sich der französische Präsident Zölle zum Schutz des europäischen Binnenmarktes.

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