"Revanche" beim Tischfußball und Historisches: Macron auf Staatsbesuch in Deutschland

Macron besucht Holocaust-Gedenkstätte in Berlin ©Michael Kappeler/DPA

Man mag es kaum glauben: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron stattet Deutschland zum ersten Mal einen offiziellen Staatsbesuch ab. Vor 24 Jahren kam mit Jacques Chirac letztmals ein französischer Staatspräsident höchst offiziell zur Visite.

Die deutsch-französischen Beziehungen liefen zwischenzeitlich trotzdem weitgehend rund – es waren meist Arbeitsbesuche und weniger hochtrabende Treffen zwischen Kanzlern, Kanzlerin und Präsidenten.

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Mit seiner dreitägigen Reise feiert nun Emmanuel Macron gemeinsam mit seinen Gastgebern den 75. Jahrestag der Verabschiedung der deutschen Verfassung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Tischfußball für die gute Laune

Der Besuch soll aber auch dazu dienen, die Beziehungen zu Berlin im Vorfeld der bevorstehenden EU-Wahlen zu festigen. Zuletzt hatten Beobachter eine etwas abgekühltere Stimmung zwischen Berlin und Paris ausgemacht. Macron und Scholz fremdeln immer noch ein wenig.

Am Montag besuchte Macron zusammen mit dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier das Berliner Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Er wurde auch vom deutsch-französischen Nazi-Jäger-Ehepaar Beate und Serge Klarsfeld begrüßt.

Natürlich spielt im Jahr der Fußball-EM auch der Spaß mit dem runden Leder eine Rolle: Macron und Steinmeier spielten Tischfußball und tauschten Trikots aus. Wer da wie gewann – Staatsgeheimnis…

Treffen des Ministerrats

Am letzten Tag seiner Reise steht ein Treffen mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz im Gästehaus der Regierung auf dem Programm. Der Staatsbesuch geht dann in einen deutsch-französischen Ministerrat im Schloss Meseberg in Brandenburg über. Hier soll es unter anderem um Verteidigung und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit gehen. Aus Paris reisen dafür weitere sechs Regierungsmitglieder an. Ob da auch Fußball gespielt wird?

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