HVO100 und B10: Wer darf tanken und was bringt es?

Eine Zapfsäule für HVO100 Diesel und Superbenzin an einer Tankstelle. Christian Charisius/dpa

Neue Namen an den Zapfsäulen: Bietet eine Tankstelle HVO100 oder B10 an, sollten Diesel-Fahrer wissen, ob ihr Auto das tanken darf. Dafür braucht es eine modellspezifische Freigabe vom Hersteller, heißt es vom ADAC.

Bisher seien erst wenige Pkw-Modelle für die Verwendung von B10 oder XTL - das ist der Oberbegriff von HVO100 - freigegeben. Der ADAC hofft auf weitere Freigaben in der Bestandsflotte, für die aber aufwendig getestet werden muss.

Online-Check für das eigene Auto

Je nach Hersteller sind manche Modelle schon seit Jahren freigegeben. Denn immerhin gibt es diesen Kraftstoff zum Beispiel bereits in Österreich, Dänemark oder den Niederlanden. Dann findet sich auch im Tankdeckel ein entsprechender Hinweis.

Ansonsten kann man sich online schlaumachen. Bei der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) gibt es eine offizielle Freigabenliste, außerdem können Autofahrer direkt prüfen, ob ihr eigenes Fahrzeug kompatibel ist. (https://www.dat.de/b10-xtl/)

Teurer, aber klimafreundlich

Und wo liegt der Nutzen für die Verbraucher? Vor allem darin, dass sie klimafreundlicher fahren. «Die neuen Dieselkraftstoffe erzeugen in der Gesamtbilanz bis zu 90 Prozent weniger CO2», sagt Michael Gebhardt vom ADAC.

Im Geldbeutel schlägt sich die Entscheidung für B10 oder HVO100 dagegen negativ nieder: «Wir rechnen mit fünf bis 20 Cent pro Liter mehr», sagt Gebhardt. Der Verbrauch könne, wenn überhaupt, minimal höher sein als bei konventionellem Diesel.

Übrigens: Der B10-Diesel darf im Vergleich zum bekannten B7 bis zu 10 Prozent Biobeimischung haben. Und XTL-Kraftstoffe nutzen zum Beispiel gebrauchte Speiseöle. Beide Sorten sind im Autotank mit herkömmlichem Diesel mischbar.

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