Modellrechnung: Rauchverzicht kann ein Vermögen bringen

Barer Motivationsschub: Wer sein Geld statt in Zigaretten in einen ETF investiert, kann über die Jahre ein Vermögen aufbauen. Annette Riedl/dpa

Fehlt Ihnen die Motivation, um mit dem Rauchen aufzuhören? Wie wäre es damit: Sie könnten ein Vermögen ansparen, wenn Sie das Geld statt in Zigaretten in einen ETF investieren. An einem konkreten Beispiel rechnet das Vergleichsportal Verivox vor, dass sich durch den Verzicht im Laufe von 30 Jahren fast eine halbe Million Euro auf dem Depot ansammeln kann.

8,20 Euro kostet eine Packung mit 20 Markenzigaretten aktuell. Wer jeden Tag eine Schachtel davon raucht, gibt pro Monat rund 249 Euro dafür aus. In zehn Jahren summieren sich die Ausgaben Verivox zufolge insgesamt auf 35.769 Euro, in 30 Jahren sogar auf gut 165.000 Euro. Dabei nimmt das Vergleichsportal an, dass Zigaretten - wie in den vergangenen 20 Jahren - auch in Zukunft im Schnitt um 3,9 Prozent pro Jahr teurer werden.

Zinseszinseffekt im Laufe der Jahre enorm

Wer es schafft, auf den Tabakkonsum zu verzichten, und das eingesparte Geld stattdessen in einen ETF-Sparplan auf den Welt-Aktienindex MSCI World investiert, kann laut Verivox in 30 Jahren ein Depotvermögen von 462.000 Euro anhäufen, wenn der ETF seine jährliche, historische Durchschnittsrendite von 7,2 Prozent beibehält. Zugrunde liegt die Annahme, dass Sparerinnen und Sparer ihren Sparbetrag pro Jahr - gemäß der jährlichen Zigarettenteuerung - um 3,9 Prozent anheben und das Geld in einen ETF fließt, der die Erträge automatisch reinvestiert.

Der Vorteil dieses sogenannten thesaurierenden ETFs: Mit zunehmender Haltedauer wirkt sich der Zinseszinseffekt immer stärker auf das Depotvermögen des ehemaligen Rauchers aus. Nach der Modellrechnung liegt das Depotvermögen nach zehn Jahren Spardauer bereits bei rund 51.000 Euro. Mehr als 70 Prozent der Summe entfällt dabei auf eigene Einzahlungen des Sparers. Nach 30 Jahren liegt der Depotwert dann bereits bei rund 462.000 Euro. Jetzt entfällt laut Verivox nur noch gut ein Drittel auf eigene Einzahlungen, knapp 300.000 Euro sind durch den Wertzuwachs aus Rendite und Zinseszinseffekt hinzugekommen.

Wer seine Anteile dann veräußern möchte, sollte wissen, dass er nicht das gesamte Fondsvermögen einstreichen kann. Denn 26,375 Prozent des Gewinns gehen in Form von Abgeltungsteuer und Soli an den Fiskus. Die übrig bleibende Summe von immerhin noch 407.000 Euro kann sich aber immer noch sehen lassen.

© Deutsche Presse-Agentur GmbH