Kommentar: Schalke-Fans sollten sich auf einen schmerzhaften Sommer einstellen

By Yannik Möller

Normalerweise sollte ein solch großer Umbruch die Ausnahme sein, beim FC Schalke ist er über die vergangenen Jahre eher zur Regel geworden. Spätestens nach dem ersten Abstieg, aber auch nach dem Wiederaufstieg sowie dem erneuten Abstieg, waren zahlreiche Veränderungen innerhalb der Mannschaft notwendig. So ist es nun auch in diesem Sommer, nachdem die vergangene Saison in den Sand gesetzt wurde.

Doch während es wieder viele Veränderungen in der Mannschaft gibt, sodass diese zum Ende des Transfersommers ein zumindest in personeller Hinsicht neues Gesicht zeigen wird, werden auch um das Team herum verschiedene Personalentscheidungen getroffen. In emotionaler Hinsicht dürfte dabei das Aus von Mike Büskens als Co-Trainer der Profimannschaft im Fokus stehen.

Der Umbruch wird durchgezogen - und zwar ohne Sentimentalitäten

Doch gerade weil es dieses Mal ein wirklich großer Umbruch zu werden scheint, bei dem auch im Sinne des Vereins keine Rücksichten auf Emotionalitäten genommen werden, sollten sich die Fans frühzeitig auf einen teils schwer verdaulichen Sommer einstellen. Beim S04 wird es Entscheidungen geben, etwa bei Spielerverkäufen, die schmerzen werden.

Ein Beispiel dafür wären unvermeidbare Trennungen von Stammspielern und Identifikationsfiguren. Ein solcher Abgang zeichnet sich etwa bei Marius Müller ab. Viele Fans hegten die Hoffnung, dass er endlich für Ruhe und Kontinuität zwischen den blau-weißen Pfosten sorgen würde. Stattdessen erscheint ein Wechsel zum VfL Wolfsburg als wahrscheinlich.

Derartige Szenarien wird es im Laufe des Transfersommers vermehrt geben. Marc Wilmots und Ben Manga wollen auf Spieler setzen, die sich ganz klar zu Schalke positionieren. Wer dieses Commitment nicht aufbringen möchte, der kann den Klub für eine passende Ablösesumme verlassen und wird bestenfalls ersetzt. Die etwaige Emotionalität wird hinten angestellt - und zwar ganz im Sinne eines erfolgreichen Schalkes.

Diesen Weg kann man gut oder schlecht finden, als notwendig oder riskant bezeichnen. Eines ist jedoch klar: Er ist eingeschlagen worden und dementsprechend muss er akzeptiert werden.

Schmerzhafte Verkäufe, dazugehörige Enttäuschungen und das Warten auf wichtige Neuzugänge: Das wird bei Königsblau wohl eher häufiger als selten vorkommen in den nächsten Wochen und Monaten. Je eher man sich damit abfindet und sich darauf einstellt, desto besser wird man wohl damit zurechtkommen und zugleich darauf hoffen können, dass diese Entscheidungen auch positive Konsequenzen haben werden.


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