DFB-Frauen: Olympia-Regel löst Ärger aus – Hrubesch äußert Hoffnung

Horst Hrubesch übergibt das Amt des Bundestrainers nach Olympia an Christian Wück.

Die Bundesliga-Saison ist vorbei, im Fokus des öffentlichen Fußballinteresses befindet sich daher momentan vor allem das DFB-Team. Dabei ist aber nicht nur die Herren-Nationalmannschaft gemeint, die sich dieser Tage auf die Heim-EM vorbereitet, sondern auch das Frauen-Team.

Die DFB-Damen treffen am Freitagabend im Rahmen der EM-Qualifikation in Rostock auf Polen, am Dienstag steht in Gdynia das Rückspiel an. Mit zwei Siegen aus zwei Spielen ist die Ausbeute bis dato makellos, mit zwei weiteren Siegen will die Nationalmannschaft einen großen Schritt in Richtung EM-Endrunde machen.

"Wir werden volle Kapelle spielen, wie sich das gehört. Wir tun gut daran, diese Geschichte mit 100 Prozent zu nehmen", kündigte Bundestrainer Horst Hrubesch auf einer Pressekonferenz am Donnerstag an.

Kaderbegrenzung bei Olympia löst Ärger bei DFB-Frauen aus

Eine echte Sommerpause wird es für seine Nationalspielerinnen indes nicht geben, denn schon am 8. Juli versammeln sich die DFB-Damen erneut. Am 12. sowie am 16. Juli stehen die beiden abschließenden EM-Qualifikationsspiele gegen Island und Österreich an.

Anschließend geht es dann zu den Olympischen Spielen nach Frankreich, wo die deutschen Frauen in der Gruppenphase auf Australien, die USA sowie Sambia treffen. Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt also nicht, die Nationalspielerinnen blicken fordernden Wochen entgegen.

Umso ärgerlicher ist es für alle Beteiligten, dass der Bundestrainer dabei nicht ansatzweise auf einen derart großen Kader setzen kann, wie es bei der Heim-EM der Männer der Fall ist. Julian Nagelsmann darf 26 Spieler mitnehmen, Hrubesch zu Olympia gerade einmal 18. Vier weitere Spielerinnen kann er auf Abruf benennen, den Regularien zufolge dürfen diese aber nicht mal im Mannschaftshotel wohnen.

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"Das Schwierigste wird, meinen Kader auf 18 oder 22 Spielerinnen zu reduzieren", blickt Hrubesch der Vorbereitung auf Olympia verärgert entgegen. Noch aber habe er die Hoffnung, "dass eine andere Lösung gefunden wird".

Verbände appellieren an IOC und Fifa

Nach Informationen der "Bild" ist der DFB nicht der einzige Verband, der mit den aktuellen Regularien nicht einverstanden ist. Demnach mache der DFB gemeinsam mit anderen Verbänden seit Monaten dagegen mobil. Beim IOC und bei der Fifa seien Anträge gestellt worden, um die Kaderstärke zu erhöhen.

Dem Bericht zufolge gibt es zwei Lösungsansätze: Die Kadergrößen werden denen anderer internationaler Fußballturniere angepasst, bei der Männer-EM dürfen aktuell 26 Profis mit, bei der letzten Frauen-WM waren es 23. Es sei "sehr unwahrscheinlich", dass sich IOC und die Fifa darauf einlassen.

Meldung

Die zweite Möglichkeit: Die vier Spielerinnen, die auf Abruf gemeldet werden, erhalten dieselben Rechte wie jene 18, die im eigentlichen Kader stehen. Effektiv wäre es also eine Aufstockung auf ein 22er-Team.

Problematisch sei allerdings, dass es keine Fristen gibt, in der die Vorschläge der Verbände verhandelt werden. Laut "Bild" sei es daher möglich, dass es darauf gar keine Einlassung des IOC und der Fifa gibt. Hrubesch muss also wohl erstmal mit einem 18er-Kader planen.