Deutsche im Kajak-Cross chancenlos in Augsburg

Auch für Hannes Aigner war beim Heim-Weltcup wenig zu holen. Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die deutschen Slalomkanuten haben beim Heim-Weltcup in Augsburg die Finals in der neuen Olympia-Disziplin Kajak-Cross verpasst. Für Elena Lilik kam das Aus auf ihrer Heimstrecke im Halbfinale. Hannes Aigner, dessen einzige Paris-Chance noch im Kajak-Cross besteht, scheiterte im Viertelfinale. Zuvor kritisierte Aigner den DKV.

«Leider ist es so, dass der Deutsche Kanu-Verband mittlerweile Leistung nicht mehr in den Mittelpunkt stellt, sondern das Entwicklungspotenzial. Das ist bei mir nicht mehr so groß, weil ich vorher schon gut war», sagte der Olympia-Dritte von Tokio und London, dem der Wegfall der Sportförderstelle droht.

Der 35-Jährige konnte sich im Kajak in den internen Ausscheidungsrennen nicht gegen den zehn Jahre jüngeren Augsburger Noah Hegge durchsetzen und fehlte zuletzt bei der EM krankheitsbedingt. Cheftrainer Klaus Pohlen könne den Sportler verstehen, da er «nicht weit weg von der Leistung» sei. Doch er müsse mit den Sportförderstellen weitsichtig bis Olympia 2028 und 2032 planen. Das ärgert den Kajak-Weltmeister von 2018: «Bei mir wird ein anderer Maßstab altersmäßig angelegt, der leistungsmäßig nicht gerechtfertigt ist.»

Aigner hofft auf Quotenplatz beim Weltcup in Prag

Stefan Hengst (KR Hamm), Tillmann Röller (KSV Schwerte) und Hegge kämpfen beim Weltcup am kommenden Wochenende in Prag um den olympischen Quotenplatz im Kajak-Cross. Laut internationaler Regel darf Aigner in Prag nicht um den Quotenplatz fahren, da er bereits mit dem Kajak-Einer einen solchen für Deutschland gesichert hatte. Falls der Olympia-Quotenplatz in Prag geholt wird, fahren die Deutschen einen internen Ausscheid um das Paris-Ticket beim Weltcup in Krakau aus, an dem dann auch Aigner teilnehmen darf.

Für das deutsche Olympia-Team, das zuvor die EM ausgelassen hatte und dafür in Paris auf dem Wildwasserkanal in Vaires-sur-Marne trainierte, war es die erste internationale Standortbestimmung in diesem Sommer. Tokio-Olympiasiegerin Ricarda Funk paddelte im Kajak auf Rang zwei und unterstrich ihre Medaillenambitionen für Paris. Sideris Tasiadis landete im Canadier auf Rang vier.

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