Beats Solo 4 im Test: Eine längst überfällige Aktualisierung

Auf einen Blick

Unsere Wertung

Pro

  • Ausgezeichnete Unterstützung von iOS und Android
  • Hervorragende Akkulaufzeit
  • Unterstützt USB-C und 3,5-mm-Klinkenstecker

Kontra

  • Kein ANC
  • Design ist veraltet
  • Keine On-Ear-Erkennung

Fazit

Es ist schon lange her, dass Beats seine günstigeren On-Ear-Kopfhörer Solo aktualisiert hat. Obwohl die neue Version viele Verbesserungen bietet, fühlt es sich dennoch wie eine verpasste Gelegenheit an: Das Design wirkt veraltet und der Klang ist nur Mittelmaß. Ein Rabatt könnte die Kopfhörer dennoch zu einem guten Kauf machen.

Preis beim Test

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Die Beats Solo 3 kamen Ende 2016 auf den Markt. Seitdem sind fast acht Jahre vergangen. Zeit für eine Auffrischung des “erschwinglichen” On-Ear-Modells von einer der beliebtesten Kopfhörermarken der Welt.

In den vergangenen Jahren hat sich jedoch eine Menge geändert. Den uralten W1-Chip hat Apple mit einer eigenen Technologieplattform ersetzt, die viele moderne Funktionen sowohl für Apple- als auch für Android-Geräte ermöglicht. Die Klangqualität ist verbessert und der Akku hält 25 Prozent länger.

Aber die Beats Solo 4 sehen immer noch genauso aus wie früher. Und sie hören sich auch noch so an. Grundsätzlich gibt es am neuen Kopfhörer wenig auszusetzen. Aber in Anbetracht der langen Wartezeit erfüllt er die Erwartungen nur knapp.

Gleicher Look, gleicher Sound

Beats-Kopfhörer haben ein bestimmtes Aussehen: das Plastikgehäuse, das kleingeschriebene “b” auf jeder Seite und die allgemeine Form der Ohrmuscheln. Ein Beats-Kopfhörer lässt sich schon aus der Ferne eindeutig erkennen.

Allerdings sehen die neuen Solo 4 ein wenig zu vertraut aus und fühlen sich auch so an. Abgesehen von den neuen Farben Schieferblau und Wolkenrosa werden Sie sich schwertun, dieses Modell von seinem acht Jahre alten Vorgänger zu unterscheiden.

Wie die meisten Beats-Kopfhörer lässt sich auch der Solo 4 zur Aufbewahrung zusammenklappen.

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Ich hätte mir von Beats ein neues Design für den Solo 4 erwartet. Der Gedanke, die kommenden sieben Jahre mit dem altbekannten Look leben zu müssen, lässt mich etwas enttäuscht zurück.

Schon beim Solo 3 empfand ich den Kopfhörer als etwas zu groß. Ein paar Millimeter weniger Kopfband auf jeder Seite würden den Kopfhörer für mich deutlich bequemer machen. Die Ohrpolster an sich sind weich, aber die Federspannung sorgt nach längerem Hören für ein unangenehmes Gefühl – speziell bei Brillenträgern. Das ist ein häufiges Problem bei On-Ear-Kopfhörern und ein weiterer Grund, warum ich Over-Ear-Kopfhörer bevorzuge.

Eine Auswahl solcher Modelle finden Sie in unserem Vergleich: Die besten Bluetooth-Overear-Kopfhörer im Test

Es ist schön, dass diese Kopfhörer mit einer einfachen Tragetasche geliefert werden.

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Wie zuvor lassen sich die Beats Solo 4 zusammenklappen und in einer kleinen Tragetasche verstauen. Die Tasche ist fast identisch mit der des Beats Studio Pro. Im direkten Vergleich wirkt die Tasche des Solo 4 etwas kleiner. Die Kopfhörer werden mit einem USB-C-Kabel und einem 3,5-mm-Audiokabel geliefert. Ein Netzteil zum Aufladen fehlt leider.

Neue Funktionen

Wie zu erwarten, erhalten die Solo 4 nach fast acht Jahren ein großes Funktions-Update. Apple-Nutzer erhalten zu den bereits gebotenen Funktionen One-Touch-Pairing, iCloud-Pairing und “Wo ist?”-Unterstützung nun einen personalisierten räumlichen Klang mit Head-Tracking und Freisprechfunktion.

Der Wechsel vom W1-Chip von Apple zur neueren Technik von Beats hilft jedoch auch Android-Nutzern. Diese können auf Google Fast Pair, Cloud Pairing mit Ihrem Google-Konto, Find My Device und Multipoint-Pairing für nahtloses Audio-Switching zurückgreifen.

An der eigentlichen Bedienung des Beats Solo 4 hat sich jedoch nichts geändert: Es gibt eine Einschalttaste an der Unterseite der rechten Hörmuschel. Die fehlende On-Ear-Erkennung erfordert jedoch, dass Sie die Kopfhörer von Hand ein- und ausschalten.

Auf der linken Hörmuschel hingegen ist eine große Taste mit dem “b”-Logo angebracht. Darüber lässt sich die Wiedergabe starten und pausieren, zum nächsten Song springen oder der Sprachassistent starten. Die Lautstärke verändern Sie mit einer Berührung ober- oder unterhalb dieser Taste.

Den veralteten Micro-USB-Anschluss hat Apple erwartungsgemäß mit einer USB-C-Buchse ersetzt. Diese dient nicht nur zum Aufladen, sondern erlaubt auch die Verbindung mit einem Computer und überträgt Audiosignale, während der Kopfhörer gleichzeitig geladen wird.

Mehrere Kopfhörer an einem Mac: So geht’s

USB-C und 3,5-mm-Audioeingang sind heutzutage großartige Optionen.

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Daneben hat der Hersteller die Akkulaufzeit verbessert. Die Beats Solo 4 sollen bis zu 50 Stunden lang ohne Aufladen durchhalten. Dies wäre eine 25-prozentige Verbesserung gegenüber dem Solo 3. Bestätigen kann ich diese Angaben jedoch leider nicht, da ich die Kopfhörer nicht so lange testen konnte. Im Rahmen meiner Zeit mit den Solo 4 ging die geschätzte Laufzeit jedoch nur sehr wenig zurück. Mit dem Beats Solo 4 sollten sich demnach Wochenendtrips locker ohne Nachladen überstehen lassen.

Ein Grund für die gute Akkulaufzeit ist die fehlende aktive Geräuschunterdrückung. Diese auch ANC genannte Funktion sorgt bei der Konkurrenz für eine deutlich geringere Laufzeit.

Mittelmäßiger Klang

In Anbetracht des Preises ist das fehlende ANC gerade noch vertretbar. Doch auch der Sound der Beats Solo 4 enttäuscht: Der Hersteller will die Akustik verbessert und Verzerrungen reduziert haben, die Gesprächsqualität sei durch bessere Mikrofone optimiert. Im Jahr 2024 kann man von einem Kopfhörer dennoch einen besseren Klang erwarten.

Die Beats Solo 4 erscheinen für das Gebotene etwas zu teuer.

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Ich würde die Klangqualität für diese Preisklasse nur als gut bezeichnen. Der Beats Solo 4 klingt ausgewogen, es fehlt ihm aber allgemein an Schärfe und Durchschlagskraft.

Bis zu einem gewissen Grad, ist das von On-Ear-Kopfhörern zu erwarten. Over-Ear-Modelle bietet einfach größere Treiber und sitzen besser auf den Ohren. Bei einem Song wie “This Too Shall Pass” von OK Go wirkt der Bassanteil etwas matschig. Die Mitten in Stevie Ray Vaughans “Tin Pan Alley” sind hingegen klar und sauber. Doch bei einem Song wie “Crank it all to 11” oder “Kickstart My Heart” verlieren einige der Instrumente an Klarheit.

Preis und Verfügbarkeit

Die Beats Solo 4 gibt es ab 229,95 Euro direkt beim Hersteller. Alternativ hat Amazon die Kopfhörer zum gleichen Preis im Angebot. Und auch bei Apple finden Sie die Beats Solo 4 zu diesem Preis.

Sollten Sie Beats Solo 4 kaufen?

Keiner dieser Mängel sollte Sie vom Kauf abhalten. Dennoch ist der Beats Solo 4 nicht unbedingt beeindruckend. Er ist einfach nur gut.

Bei einem Preis von über 200 Euro lohnt sich die Anschaffung primär für Besitzers des Vorgängers, die sich unbedingt ein Update wünschen. Alle anderen sollten auf ein günstiges Angebot des Solo 4 warten. Unter 150 Euro könnte man die Kopfhörer als Schnäppchen bezeichnen. Wenn Sie etwas mehr Geld ausgeben können, sollten Sie sich zudem die Beats Studio Pro anschauen.