Vor der Urlaubszeit Impfschutz gegen Hepatitis A prüfen

Da die Zeitspanne zwischen Ansteckung und ersten Symptomen bei Hepatitis-A mit zwei bis sechs Wochen relativ lang ist, lohnt sich die Impfung auch noch kurz vor der Reise. Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn

Die Eiswürfel im Drink oder die frischen Muscheln: Sind sie mit Hepatitis-A-Viren belastet, droht Reisenden eine Leberentzündung. Die sogenannte Reisehepatitis wird nach Angaben der Deutschen Leberstiftung über verunreinigte Lebensmittel, aber auch durch direkten Kontakt mit Infizierten übertragen.

Sie verursacht Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Außerdem können sich Haut und Bindehaut gelb verfärben. as hat der Hepatitis A in der Umgangssprache noch einen weiteren Namen eingebracht: Reisegelbsucht. Der Deutschen Leberstiftung zufolge heilt die Entzündung zwar in aller Regel ohne Komplikationen aus, es können aber Leberschäden bleiben.

Auch bei Reisen in einige europäische Länder sinnvoll

Die gute Nachricht: Es gibt eine Impfung, die vor Hepatitis A schützt. Ob sie empfohlen ist, hängt vom Reiseziel ab: Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge besteht eine Impfempfehlung bei Reisen nach Mittel- und Südamerika, nach Afrika sowie nach Asien. Doch auch für Reisen in osteuropäische Länder ist eine Hepatitis-A-Impfung sinnvoll.

Impfung lohnt auch noch kurz vor dem Reisestart

Auch wer spontan verreist oder bislang verbummelt hat, sich um Reiseimpfungen zu kümmern, kann sich noch schützen. Bereits zwei Wochen nach der ersten Dosis geht man von einem vermutlich mehrjährigen Schutz aus, heißt es von der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG). Eine zweite Dosis folgt frühestens sechs Monate später.

Dazu kommt: Die Inkubationszeit, also die Zeitspanne zwischen Ansteckung und ersten Symptomen, ist mit zwei bis sechs Wochen relativ lang. Selbst wer sich kurz vor Reiseantritt impfen lässt, kann also meist auf Schutz bauen, wenn er oder sie im Urlaub in Kontakt mit Hepatitis-A-Viren kommt.

Und was ist mit Hepatitis B?

Auf Reisen kann einem auch das Hepatitis-B-Virus begegnen, das über Körperflüssigkeiten wie Speichel oder Sperma übertragen wird. Es verursacht ebenfalls eine Leberentzündung, die bei diesem Erreger sogar chronisch werden kann.

Die Stiko empfiehlt Reisenden eine Impfung gegen Hepatitis B jedoch nur, wenn ein oder mehrere Risikofaktoren vorliegen. Dazu zählt beispielsweise eine Reisedauer von mehr als vier Wochen oder der Plan, im Reiseland Operationen oder zahnmedizinische Eingriffe durchführen zu lassen. Es gibt auch Kombi-Impfstoffe, die vor Hepatitis A und B schützen.

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