DFB startet Pilotprojekt gegen Gewalt im Amateurfußball

Der DFB will seine Maßnahmen gegen Gewalt im Amateurfußball in der neuen Saison stärken. Patrick Seeger/dpa

Schiedsrichter im Amateurfußball sollen künftig Partien bei hitzigen Spielsituationen unterbrechen können. Für die kommende Saison will der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gemeinsam mit den Landesverbänden bundesweit sogenannte «Beruhigungspausen» einführen. Das teilte der DFB mit.

Dadurch könne man Spielabbrüche vermeiden und Eskalationen am Platz verhindern. Das «DFB-STOPP-Konzept» ist demnach Teil eines Maßnahmenpakets zur Gewaltprävention bei Amateurspielen.

Pfeift der Schiedsrichter ab und ordnet eine Beruhigungspause an, müssen sich die Spielerinnen und Spieler im eigenen Strafraum versammeln. Trainer, Kapitäne und andere Akteure gehen dann laut Regelwerk in den Mittelkreis. Dort nennt der Unparteiische den Grund und die Dauer der Pause und fordert die Personen im Mittelkreis auf, Spieler, Zuschauer oder Teamoffiziellen wieder zu beruhigen. Kann das Spiel weitergehen, informiert der Schiedsrichter oder die Schiedsrichterin die Kapitäne beider Mannschaften.

Gewalt besonders gegen Unparteiische

Genehmigt wurde das Projekt vom internationalen FIFA-Regel-Gremium IFAB (International Football Association Board). Die neuen Regeln gelten für alle Altersklassen im Männer-, Frauen- und Jugendbereich unter der Regionalliga. Auch Schulungen für Vereine zur Prävention von Gewalt soll es vermehrt geben. Der DFB empfiehlt den Verbänden außerdem den Einsatz von Ansprechpersonen für Schiedsrichter, sogenannte «Kümmerer».

«Die Stimmung auf vielen Sportplätzen ist leider häufig zu aggressiv und von Respektlosigkeiten geprägt. Das ist inakzeptabel und erfordert weitere Bemühungen, die wir nun auf den Weg gebracht haben», wird der DFB-Vizepräsident für Amateure, Ronny Zimmermann, zitiert. Immer wieder komme es zu Gewalt, besonders gegen Schiedsrichtern. Seit etwa zehn Jahren ermittelt der DFB anhand der Spielberichte der Unparteiischen das Lagebild, in denen auch Fälle von Gewalt und Diskriminierung dokumentiert werden.

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