Studie: Viele fühlen sich durch Digitalisierung überfordert

Das ungute Gefühl gegenüber den neuen digitalen Anwendungen ist bei den Älteren besonders stark ausgeprägt. In der Altersgruppe von 75 Jahren und älter sagen 66 Prozent, dass sie sich häufig überfordert fühlen. Bernd Weißbrod/dpa

Vier von zehn Menschen in Deutschland fühlen sich von digitalen Technologien überfordert. In einer repräsentativen Umfrage anlässlich des bundesweiten Digitaltags an diesem Freitag sagten 41 Prozent der Teilnehmer, dass sie sich häufig mit digitalen Technologien überfordert fühlen. Die Marktforscher von Bitkom Research hattendie Studie im Auftrag der Initiative «Digital für alle» erstellt.

Das ungute Gefühl gegenüber den neuen digitalen Anwendungen ist bei den Älteren besonders stark ausgeprägt. In der Altersgruppe von 75 Jahren und älter sagen 66 Prozent, dass sie sich häufig überfordert fühlen. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es immerhin noch ein Drittel (33 Prozent). In der Altersgruppe zwischen 16 und 29 Jahren sinkt der Wert auf 28 Prozent. Insgesamt wurden 1004 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren befragt.

Diejenigen, die bestimmte digitale Geräte und Anwendungen nicht nutzen, begründen dies vor allem mit der Sorge um die Datensicherheit. 70 Prozent der Digitalverweigerer sagen, sie sorgten sich um die Sicherheit ihrer Daten. 34 Prozent sagten, dass ihnen das technische Wissen fehle. 31 Prozent meinen: «Es ist mir zu kompliziert.» Und 26 Prozent haben Angst davor, etwas falsch zu machen.

Ein Bündnis von mehr als 25 Organisationen

Annegret Kramp-Karrenbauer, die Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbands, sagte, es sei erschreckend, wenn fast die Hälfte der Menschen in Deutschland Angst habe, nicht mehr mit der digitalen Entwicklung Schritt halten zu können. «Digitale Teilhabe ist auch gesellschaftliche Teilhabe und daher ist es auch unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe, dass sich alle Menschen sicher in der digitalen Welt bewegen können.» Das Ziel der Initiative «Digital für alle» sei es daher, alle Menschen auf diesem Weg zu begleiten, Debatten über digitales Miteinander anzustoßen und Digitalkompetenzen zu vermitteln.

Hinter dem Digitaltag, der zum fünften Mal veranstaltet wird, steht ein Bündnis von mehr als 25 Organisationen in Deutschland aus Zivilgesellschaft, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand. In diesem Jahr steht der Digitaltag unter dem Motto: «Künstliche Intelligenz - gemeinsam entdecken, erleben, ausprobieren.» Der Umgang mit Kl sei als Schlüsseltechnologie eine wichtige Voraussetzung für digitale Teilhabe, sagte Christian Engelhardt, Landrat für den Kreis Bergstraße und Vertreter des Deutschen Landkreistages. Es gehe darum sicherzustellen, dass alle Bevölkerungsgruppen in die Entwicklung von Kl einbezogen würden. Dazu müsse es ohne große Hürden Lernmöglichkeiten für grundlegende Digital- und KI-Kompetenzen geben.

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