Nachhaltige Gartenarbeit: Tipps zum Wasserverbrauch

So ist es richtig: Hobbygärtner sollten möglichst morgens gießen. Sebastian Gollnow/dpa/dpa-tmn

Die gute Nachricht für alle, die Arbeit und Wasser sparen wollen: Im Garten wird häufig mehr gegossen als eigentlich notwendig. Die meisten Pflanzen entwickeln durch das richtige Gießverhalten sogar eine gewisse Toleranz für trockene Phasen.

«Lieber weniger häufig gießen, dafür dann aber richtig», rät Corinna Hölzel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). «Wenn man jeden Tag etwas gießt, dann führt das dazu, dass die Pflanzen daran gewöhnt werden und keine tiefen Wurzeln ausbilden.»

Das Timing zählt

Die beste Zeit zum Gießen ist morgens. Mittags zu gießen ist hingegen ein No-Go, denn dann verdunstet das Wasser schnell und die Pflanzen können in der Hitze verbrennen.

Außerdem sinnvoll: Regenwasser sammeln und zum Gießen nutzen. «Man spart damit auch Leitungswasser oder Grundwasser, je nachdem, wo das Frischwasser dann herkäme», sagt Hölzel. Und auch die Pflanzen bevorzugen Regenwasser, da es kalkarm und weicher ist als Leitungswasser.

Gießkanne statt Rasensprenger

Und was ist mit Hilfsmitteln, etwa Rasensprenganlagen? Beim Rasensprengen geht viel Wasser verloren und die Gefahr ist groß Pflanzen falsch zu gießen. Bei Tomaten ist es etwa keine gute Idee von oben zu wässern. Da bietet es sich eher an, zum Schlauch oder zu Gießkanne zu greifen. Die Wassermenge kann hier nach Bedürfnis reguliert werden.

Und wer bei Trockenheit und Hitze doch mal zum Rasensprenger greift, sollte den nachts anschalten, wenn wenig Wasser verdunstet. Außerdem so, dass man nicht mit dem Rasensprenger einmal oder mehrfach über die Pflanzen hinweggeht, sodass viel verdunstet und dann die Blätter nass sind, empfiehlt Hölzel. Grundsätzlich sei es besser, «am Stamm zu gießen, also möglichst im Wurzelbereich, da wo die Pflanze das Wasser braucht», also auch beim Sprengen:

Tröpfchenbewässerung ermöglicht es, das Wasser direkt an die Wurzeln zu bringen. Eine eingebaute Timerfunktion kann sinnvoll für den Urlaub sein - und dafür sorgen, dass man anschließend nicht auf vertrocknete Pflanzen trifft.

Bepflanzung, aber richtig

Auch die richtige Bepflanzung spielt beim Wassersparen eine Rolle. Im Staudenbeet sollte man etwa der geringeren Verdunstung wegen so dicht pflanzen, dass es wenig oder keine freien Bodenstellen gibt. «Da gibt es auch den positiven Effekt, dass man das Unkraut nicht ständig weg haken muss», sagt Hölzel.

Und es gibt viele heimische Pflanzenarten, die nicht nur wenig Wasser benötigen, sondern auch Nahrung für Insekten bieten. Glockenblumen, Ringelblumen, Wiesensalbei und Sonnenröschen etwa. Wegwarten und Margeriten halten pralle Sonne aus und blühen trotzdem schön. Und auch Zwiebelgewächse wie Lauch kommen gut mit Trockenheit und Hitze zurecht.

Und noch ein Tipp, der Wasser und Arbeit - nämlich Rasenmähen - spart: Bleibt der Rasen etwas länger, wird Wasser besser gespeichert und verdunstet nicht so schnell. Hat man einen elektrischen Rasenmäher, spart man durch das seltenere Mähen zusätzlich noch Energie.

Tomatenpflanzen sollte man nicht von oben bewässern, die Blätter dürfen kein Wasser abbekommen. Christin Klose/dpa-tmn
Mit diesem Schlauch geht's auch: Tröpfchenbewässerung bringt Wasser direkt an die Wurzel, wo es gebraucht wird. Mohssen Assanimoghaddam/dpa/dpa-tmn

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