"Starliner": 70 Kilogramm schwere Urinpumpe auf dem Weg zur ISS

Der dritte Startversuch des Raumschiffes “Starliner” glückte. ©AP Photo

Der dritte Startversuch des Raumschiffes “Starliner” glückte. Es hob vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab. Auf den Livebildern der US-Raumfahrtbehörde NASA war der Start mithilfe einer Atlas-V-Rakete zu sehen.

An Bord der Raumkapsel befinden sich NASA-Astronauten Barry Wilmore und Suni Williams. Aber nicht nur sie werden in die Internationale Raumstation (ISS) gebracht, sondern auch ein notwendiges Ersatzteil: eine 70 Kilogramm schwere Urinpumpe. Sie wird dringend gebraucht, damit der Urin der Astronauten in Trinkwasser umgewandelt werden kann. Bis vor kurzem gab es ein ähnliches Gerät in der Raumstation, nun ist es aber kaputtgegangen, teilte die NASA mit.

Damit das schwere Ersatzteil mitfliegen konnte, mussten die beiden Astronauten allerding im letzten Moment auf einige Kleidungsstücke und Hygienegegenstände verzichten. Zwei Koffer mussten vor dem Start aus der Raumkapsel wieder ausgeladen werden.

Das heißt jedoch nicht, dass es ihnen in der ISS an diesen Gegenständen mangeln wird, ließ NASA wissen. Dort gebe es genug Kleider und Hygieneartikel.

Das Raumschiff “Starliner” wurde vom US-Flugzeugbauer Boeing entwickelte und gebaut. Es besteht aus einer rund drei Meter hohen Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul. "Starliner" landet nicht auf dem Wasser wie “Crew Dragon” von SpaceX, sondern auf der Erde, und ist zum Teil wiederverwendbar.

Doch, “Starliner” ist nicht nur ein Erfolgsprojekt. In den vergangenen Jahren erlitt es mehrere Rückschläge. So erreichte das Raumschiff bei einem unbemannten Testflug im Jahr 2019 nicht die geplante Flugbahn und musste zur Erde zurückkehren. Erst 2022 erreichte die Kapsel unbemannt die ISS.

Auch mit Astronauten an Bord klappte es nicht sofort. Ursprünglich war der Start von “Starliner” mit Wilmore und Williams an Bord für den 6. Mai geplant. Doch, der erste Startversuch scheiterte, genauso wie der zweite am 1. Juni.

© Euronews