Swiatek gegen Paolini im French-Open-Finale von Paris

Steht erneut im Endspiel der French Open: Iga Swiatek. Aurelien Morissard/AP/dpa

Die Tennisspielerinnen Iga Swiatek und Jasmine Paolini kämpfen im Finale um den Titel der French Open. Die polnische Topfavoritin Swiatek (23) setzte ihren Siegeszug in Paris fort und erreichte durch ein 6:2, 6:4 gegen Coco Gauff (20) aus den USA zum dritten Mal in Serie das Finale.

Im Anschluss feierte die Italienerin Paolini (28) durch ein 6:3, 6:1 im zweiten Halbfinale gegen die erst 17 Jahre alte Russin Mirra Andrejewa den mit Abstand größten Erfolg ihrer Karriere. In ihrem ersten Grand-Slam-Finale überhaupt ist die Weltranglisten-15. am Samstag aber klare Außenseiterin gegen Swiatek, die ihren vierten Triumph im Stade Roland Garros seit 2020 feiern kann.

«Es war intensiv, im zweiten Satz sehr knapp. Ich bin sehr glücklich, dass ich bei meiner Taktik geblieben bin, nicht zu viel nachgedacht habe und es zu Ende gebracht habe», sagte Swiatek. Paolini meinte: «Ich war etwas nervös im ersten Satz. Aber mit jedem Ballwechsel wurde ich entspannter. Ich bin sehr glücklich.»

Swiatek holt Graf ein

Swiatek schloss mit dem 20. Sieg in Folge bei einem French-Open-Match zur deutschen Tennis-Ikone Steffi Graf (1987 bis 1989) auf. Bis zum Rekord der US-Amerikanerin Chris Evert fehlen der Polin aber noch 9 Siege.

Paolini spielte gegen Andrejewa auch ihre deutlich größere Erfahrung aus. Der Alters-Unterschied von elf Jahren war der größte zwischen zwei French-Open-Halbfinalistinnen seit 1985, als sich die damals 30-jährige Chris Evert und die 15-jährige Gabriela Sabatini gegenüberstanden.

Gauff bleibt nach der Halbfinal-Niederlage in Paris noch eine Titelchance. Im Damen-Doppel steht die US-Open-Gewinnerin mit der Tschechin Katerina Siniakova im Halbfinale gegen ihre Landsfrauen Caroline Dolehide und Desirae Krawczyk.

«Sie buhen, weil du falsch liegst»

Gauff hatte schon während des Matches ein paar Tränen verdrückt. Beim Stand von 2:1 und 0:15 machte ihr eine Entscheidung der Stuhl-Schiedsrichterin so sehr zu schaffen, dass sie sich mit dem Tennisarmband die feuchten Augen trocknen musste. «Sie ist auch nur ein Mensch und sie ist 20 Jahre jung. Mir tat sie da unglaublich leid, sie war richtig verzweifelt», sagte Ex-Bundestrainer Barbara Rittner bei Eurosport.

Auch das Publikum reagierte zum Teil mit Unverständnis. «Sie buhen, weil du falsch liegst», sagte Gauff zur Schiedsrichterin, die den Zeitpunkt des Aus-Rufs anders interpretierte als die US-Spielerin.

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