Meta will KI mit Daten von Nutzern trainieren: so widersprichst du

Daten von Meta-Plattformen können bald für KI-Trainings verwendet werden.

Wer ein Profil auf Plattformen wie Instagram, Facebook oder Tiktok anlegt, muss allerlei Datenschutzbestimmungen akzeptieren. Damit erlaubt man den Unternehmen, die eigenen Daten zu verarbeiten und teils an Dritte weiterzugeben.

Um die eigenen Daten zu schützen, ist es wichtig, sich vorab sorgsam durchzulesen, welcher Weitergabe man eigentlich zustimmt – und welche man lieber ablehnen sollte.

Der Instagram-Mutterkonzern Meta macht jetzt Schlagzeilen mit einer ganz besonders heiklen Änderung der Datenschutzbestimmungen – und dabei spielt Künstliche Intelligenz (KI) eine Rolle.

Meta will Daten von Nutzern für KI-Training verwenden

Mehrere Medien, darunter der "Spiegel", berichten von einer großen Neuerung für Instagram- und Facebook-Nutzer:innen. In einer Benachrichtigung auf den Plattformen heißt es: "Wir planen gerade neue KI-Features für dich. Erfahre mehr darüber, wie wir deine Informationen verwenden."

Demnach arbeitet der Konzern daran, generative KI-Features zu entwickeln. Diese können Inhalte in Form von geschriebenem Text, Audio, Bildern oder Videos erzeugen. Dadurch sollen Menschen künftig "komplexe Probleme lösen, noch kreativer sein, und völlig neue Dinge erschaffen" können, schreibt Meta. Im Alltag sei das bereichernd.

Meldung

Um die Künstliche Intelligenz zu trainieren, will Meta die Inhalte nutzen, die Nutzer:innen auf den Plattformen Facebook, Instagram und Threads teilen. Das können sowohl Beiträge als auch Fotos und deren Bildunterschriften sein.

"Wir interpretieren das so, dass auch ein Beitrag, den Sie bei Facebook nur für Freunde oder bestimmte Menschen sichtbar posten, fürs KI-Training benutzt werden kann", schreibt die Verbraucherzentrale in einem Bericht zu dem Thema.

Nur auf Inhalte aus Privatnachrichten greift Meta demnach nicht zu, Inhalte auf Whatsapp sind ebenfalls sicher. Die neuen Datenschutzrichtlinien sollen am 26. Juni 2024 in Kraft treten.

Meta: So widersprichst du der Nutzung deiner Daten

Meta will seine KI also mit Daten der Nutzer:innen füttern. Nicht alle sind damit einverstanden. Im Gegenteil: Auf Instagram teilen viele Menschen gerade aufgeregt Info-Posts, wie man gegen das Verwenden seiner Daten für KI-Trainingstools vorgehen kann.

Sowohl auf Facebook als auch auf Instagram funktioniert das über ein entsprechendes Formular, wie die Verbraucherzentrale informiert.

Auf Facebook geht das folgendermaßen:

  • Melde dich mit deinem Nutzerkonto an.
  • Öffne deine Facebook-Profilseite (Chronik) und tippe auf das Profilfoto oben rechts (am PC) oder auf die drei Striche rechts (auf dem Smartphone).
  • Wähle "Einstellungen und Privatsphäre" und dann "Einstellungen".
  • Tippe weiter unten auf "Datenschutzrichtlinie".
  • Gehe im Textkasten auf den Link "Widerspruchsrecht".

Ähnlich funktioniert es auf Instagram:

  • Melde dich mit deinem Nutzerkonto an.
  • Öffne deine Instagram-Profilseite.
  • Öffne dort die Einstellungen (drei Striche rechts).
  • Tippe weiter unten auf "Info".
  • Gehe dort auf "Datenschutzrichtlinie".
  • Tippe im Textkasten weiter unten auf den Link "Widerspruchsrecht".

Laut Verbraucherzentrale müssen Nutzer:innen dann erklären, warum ihre Daten nicht zum Trainieren von KI verwendet werden sollen. Die Expert:innen schlagen Formulierungen wie diese vor:

  • "Ich habe Angst vor möglichen negativen Konsequenzen für mich persönlich, die ich nicht mehr rückgängig machen kann."
  • "Ich habe schon einmal negative Erfahrungen mit dem Missbrauch meiner Daten gemacht und möchte daher meine Daten grundsätzlich nicht für KI-Anwendungen zur Verfügung stellen."
  • "Ich habe Angst, dass meine geposteten Daten in falschem Zusammenhang neu veröffentlicht werden."

Nach dem Absenden des Formulars heißt es erstmal: Abwarten. "Meta urteilt dann darüber, ob Ihre Gründe höher zu bewerten sind als die eigenen Geschäftsinteressen", berichten die Verbraucherschützer:innen.

Rückmeldungen von Betroffenen zufolge habe Meta ihre Widersprüche schnell und problemlos, teils sogar innerhalb weniger Minuten angenommen.

Doch auch mit einem Widerspruch ist es schwierig, die völlige Kontrolle über seine Daten zu behalten – zum Beispiel, wenn andere User:innen Fotos von einem selbst teilen oder einen in ihren Texten erwähnen.

Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, dem bleibt wohl nur eine Wahl: seine Konten bei Facebook, Instagram und Threads vollständig zu löschen.