Paolini: Ein «Cześć» und ein harter Kampf für Swiatek

Die italienische Grand-Slam-Finaldebütantin Jasmine Paolini hat polnische Wurzeln Jean-Francois Badias/AP/dpa

Bei der Begrüßung am Netz wird im Damen-Finale der French Open an diesem Samstag polnisch gesprochen. Die italienische Grand-Slam-Finaldebütantin Jasmine Paolini hat polnische Wurzeln und spricht ein wenig die Sprache ihrer großen Kontrahentin, Polens Tennisstar Iga Swiatek. Sie werde kurz vor dem ersten Aufschlag «Cześć» (Hallo) zu ihr sagen, verriet die Paolini.

Sie versuche generell mit Swiatek polnisch zu reden, «aber es ist nicht einfach. Ich bin ein bisschen schüchtern, weil ich mich nicht wirklich sicher fühle», sagte die 28-Jährige, deren Mutter halb polnischer, halb ghanaischer Abstammung ist: «Aber wenn ich sie sehe, gratuliere ich ihr natürlich zu dem Titel.»

Am Samstag soll es - wenn es nach Paolini geht - aber nicht dazu kommen. Doch die Chancen der Außenseiterin sind nur gering, zu dominant tritt die Weltranglistenerste Swiatek (23) seit ihrem Zweitrunden-Krimi gegen die Japanerin Naomi Osaka, bei dem sie einen Matchball gegen sich abgewehrt hat, auf.

«Iga ist eine unglaubliche Spielerin. So jung, aber schon so viele Erfolge und Grand-Slam-Siege», sagte Paolini: «Ich habe also großen Respekt vor ihr. Aber ich möchte am Samstag auf den Platz zu gehen und versuchen, das Spiel und diesen Moment zu genießen.»

Finaleinzug schon ein Riesenerfolg

Für sie selbst ist schon der Finaleinzug ein Riesenerfolg. Vor diesem Jahr war sie bei den vier Grand-Slam-Turnieren nie über die 2. Runde hinausgekommen. Dann erreichte sie im Januar bei den Australian Open das Achtelfinale, nun folgte in Paris ein märchenhafter Siegeszug bis ins Match um den Suzanne Lenglen Cup.

Doch ein Finalsieg gegen Swiatek wäre eine Riesenüberraschung. Die Polin greift nach ihrem vierten Titel im Stade Roland Garros seit 2020. Sie hat genau wie die deutsche Tennis-Ikone Steffi Graf 20. Siege in Folge bei French-Open-Matches gewonnen. Kein Wunder, dass sie angesichts der Dominanz in Paris mit Sandplatz-König Rafael Nadal aus Spanien verglichen wird. Swiateks Reaktion darauf? «Wir werden sehen, ob die Reise nach 14 Jahren ähnlich aussieht.»

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