So kannst du dein Instagram optimal für dich einstellen

Instagram ist weltweit eine der beliebtesten Social-Media-Apps.

Auch wenn viele GenZ-ler sich regelmäßig einreden, dass sie ein gutes Buch am Abend oder die solide Tageszeitung am Morgen ihrem Smartphone und dem damit verbundenen Endlos-Scrollen durch Social Media vorziehen, wissen wir alle: Die Realität sieht oft anders aus.

Weltweit verbringen Menschen zwischen 16 und 64 Jahren laut dem "Digital Global Overview Report" im Schnitt zwei Stunden pro Tag nur auf Social Media. In Deutschland kommen Internutzer:innen nur mit Instagram auf durchschnittlich neun bis zehn Stunden pro Monat.

Schockiert wurde in diesem Zusammenhang die Nachricht aufgenommen, dass Instagram politische Inhalte für User:innen standardmäßig limitiert. Wir zeigen dir, wie du das änderst – und wie du dein Nutzungserlebnis in der App allgemein auf deine Bedürfnisse anpassen kannst.

Instagram-Nutzer:innen können einige Dinge in ihrem Account personalisieren.

Wie funktioniert Instagram eigentlich?

Instagram – oder wie vor allem Millennials in betont lässiger Manier sagen, "Insta", – wurde 2010 gegründet und damals mit dem englischen Slogan "Fast beautiful photo sharing" beworben. Dem "Digital Global Overview Report" zufolge war die App 2023 hinter Whatsapp die zweitbeliebteste Social-Media-Plattform in Deutschland.

Anders als einst Facebook oder heute Linkedin geht es dabei aber weniger um tatsächliche Ereignisse, sondern vor allem um Bildmaterial. Was mit Fotos begann, ufert heute in scheinbar unendlichen Möglichkeiten aus: Nutzer:innen können Fotos und Videos einzeln posten oder diese in zeitlich begrenzten Storys oder aufwändig zusammengeschnittenen Reels mit anderen teilen.

Mittlerweile können Instagram-Inhalte auch zeitgleich auf Facebook oder anderen Plattformen von Meta gepostet werden.

Meta hat mit seinen Apps das Monopol, wenn es um Social Media geht.

Ist Instagram datenschutzkonform?

Durch die Fusion von Facebook, Whatsapp, Instagram unter dem Dach des Mutterkonzerns Meta sorgen sich viele User:innen zunehmend um fehlenden Datenschutz. Mit der Registrierung stimmst du tatsächlich automatisch den Nutzungsbedingungen von Instagram zu – die allerdings die wenigsten gelesen haben dürften.

Problematisch war hier in puncto Datenschutz lange Zeit vor allem, dass der Meta-Konzern seinen Hauptsitz in den USA hat, wo Datenschutzrichtlinien deutlich lockerer sind als in Europa. Einer Untersuchung des Portals "PCloud" zufolge trackte Instagram im Jahr 2021 noch 79 Prozent der verfügbaren persönlichen Daten auf verknüpften Smartphones.

Infolge eines EU-Beschlusses im Jahr 2023 darf Meta persönliche Daten von europäischen Nutzer:innen nun aber nicht mehr an Server außerhalb Europas übertragen.Der Konzern ist verpflichtet, die Datenschutzrichtlinien der EU einzuhalten, sonst drohen hohe Bußgelder.

Trotzdem gibst du Instagram mit deiner Registrierung die Zugriffsberechtigung auf verschiedenste Details deines Smartphones. Das umfasst neben Fotos und Videos auch dein Mikrofon und Standortdetails.

Wie du deine Fotos für Metas KI-Training sperrst

Diese Daten könnte der Meta-Konzern wohl bald auch für verschiedenste KI-Tools nutzen. Mehrere Nutzer:innen erhielten zuletzt eine Benachrichtigung, die auf entsprechende Entwicklungen hinweist: "Wir planen gerade neue KI-Features für dich. Erfahre mehr darüber, wie wir deine Informationen verwenden."

Mit Bildern und anderen Inhalten seiner Nutzer:innen will Instagram demnach neue Tools entwickeln. Diese sollen Content-Creator:innen wiederum bei der Entwicklung ihrer Inhalte unterstützen.

Ist die Werbung auf Instagram für mich personalisiert?

Ein hingegen nicht mehr ganz so neues Phänomen ist, dass Instagram scheinbar immer die Werbung für jene Produkte ausspielt, über die man sich seit Wochen mit Freund:innen unterhält. Viele spekulieren hier über Abhörung des eigenen Smartphones und Daten-Tracking.

Tatsächlich hat die Europäische Union (EU) aber auch hierzu im Jahr 2023 ein eindeutiges Urteil erlassen: Der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA) legte fest, dass Instagram und Meta persönliche Daten ohne Einwilligung der User:innen nicht mehr für Werbezwecke nutzen dürfen.

So kannst du überprüfen, ob du Instagram in der Vergangenheit eine solche Einwilligung gegeben hast:

  • Gehe in deinem Instagram-Profil auf "Einstellungen und Aktivitäten" und dort auf den ersten Punkt "Kontenübersicht".
  • Tippe auf den Reiter "Werbepräferenzen".
  • Unter "Einstellungen für Werbung" kannst du auf "Informationen von Werbepartnern" gehen.
  • In einem Browser-Fenster wird dir nun angezeigt, ob Instagram und Meta persönliche Präferenzen für andere Werbekunden genutzt werden dürfen.

So zeigt Instagram dir politische Inhalte an

Neben Werbung drängt sich auf Social Media auch Politik immer weiter in den Vordergrund. Vor allem die AfD versucht seit Jahren, Plattformen wie Tiktok und Instagram mit rechtsextremen Inhalten zu fluten und die junge Generation von sich zu überzeugen.

Auf der anderen Seite wunderten sich zuletzt viele Instagram-Nutzer:innen, dass sie eigentlich gar keine politischen Inhalte ausgespielt bekommen. "Wir werden dir proaktiv keine Inhalte zum Thema Politik empfehlen, die in den Bereichen mit Empfehlungen auf Instagram und Threads angezeigt werden", erklärt Instagram in einem Statement.

Meldung

Aus diesem Grund musst du dafür ebenfalls eine konkrete Einstellung treffen:

  • Gehe in deinem Instagram-Profil auf "Einstellungen und Aktivitäten".
  • Scrolle bis zum Punkt "Content-Präferenzen" und tippe darauf.
  • Gehe zu "Politische Inhalte": Hier kannst du entscheiden, ob Instagram entsprechenden Content limitieren soll oder nicht.

Instagram-Konto komplett löschen oder deaktivieren

Wer seiner erhöhten Bildschirmzeit und dem Endlos-Scrollen aber vollständig den Kampf ansagen möchte, kann seinen Instagram-Account auch einfach löschen. Dafür musst du in den Einstellungen nur auf "Kontenübersicht" und "personenbezogene Angaben" gehen.

Wenn du anschließend auf "Kontoinhaberschaft und Einstellungen" tippst, werden dir aber weiterhin zwei Optionen gegeben: Deaktivieren und Löschen.

Denn wer doch noch nicht ganz bereit ist, ein Leben ohne Dauer-Bespaßung in Bildform zu führen, kann sein Konto auch vorerst deaktivieren. So bleiben Fotos und Videos erhalten und man kann Instagram im Zweifel künftig genauso nutzen wie früher.