Schon ab Juli: Wichtige Änderung bei Getränke-Flaschen tritt in Kraft

Im Getränkeregal dürfte Verbrauchern bald eine wichtige Neuerung auffallen.

Während man sich im Winter oft auf ein gemütliches Heißgetränk inmitten eines kuscheligen Cafés oder unter der eigenen Bettdecke freut, ist der Sommer die ideale Zeit für Softdrinks und andere Kaltgetränke.

Feste werden draußen gefeiert, das Koffein aus dem Kaffee wird mit jenem aus eiskalter Mate ersetzt und der Bierkonsum in deutschen Parks steigt exponentiell an. Ausgerechnet im Getränkeregal erwartet deutsche Verbraucher:innen aber in diesem Sommer eine bedeutsame Änderung.

Wer regelmäßig eine kühle Cola genießt, dem dürfte die Neuerung bereits seit einigen Monaten ins Auge gefallen sein. Denn der Platzhirsch Coca-Cola hatte sich schon Ende vergangenen Jahres für die Umstellung auf die sogenannten "Tethered Caps" entschieden.

EU setzt im Juli Richtlinie zu Einweggetränken um

Hintergrund ist eine EU-Richtlinie, die ab Juli 2024 in allen Mitgliedstaaten verpflichtend umgesetzt sein muss. Darin wird festgeschrieben, dass die Deckel von allen vertriebenen Einweggetränkeverpackungen mit der jeweiligen Flasche verbunden sein müssen.

Die neuen Deckel sollen im Endeffekt dafür sorgen, dass die Deckel gemeinsam mit den Einwegflaschen in den Recyclingkreislauf gelangen. Umweltschützer:innen hatten in der Vergangenheit häufig die Schäden in der Natur durch einzelne Plastikdeckel beklagt.

"Tethered Caps" sind ab Juli deutschlandweit verpflichtend.

Kunststoffe machen Erhebungen der Europäischen Union zufolge bis zu 85 Prozent der Abfälle in den europäischen Meeren aus. Einem Bericht des ZDF zufolge geht die Hälfte davon auf Einwegkunststoffartikel zurück. Die Verbraucherzentrale Hessen berichtet von 40 Flaschendeckeln pro hundert Meter Strand.

Die EU hatte sich bereits im Jahr 2019 auf die Richtlinie geeinigt, die nun von den Mitgliedsländern individuell umgesetzt werden muss. Betroffen sind von der Neuerung alle Getränkeverpackungen mit einem Fassungsvermögen von bis zu drei Litern. Entsprechend ist das auch bei Milchpackungen der Fall.

Damit Verbraucher:innen von der Neuerung nicht verwirrt sind und die festsitzenden Deckel womöglich versuchen, abzureißen, ist auf vielen Flaschen ein Logo mit einem Hinweis auf den Deckel gedruckt. Darauf steht "Lass mich dran".

Experten geben Tipp für neue "Tethered Caps" bei Getränken

Bisher hatten sich viele Verbraucher:innen auch auf Social Media lautstark über die Änderung an den Getränkeverpackungen beschwert. Vielfach wurde die ungewohnte Trinkhaltung kritisiert, auch den Nutzen der Regelung zweifelten einige an.

"Wer beim Trinken darauf achtet, dass sich der Flaschendeckel links oder rechts an der Seite befindet, kann ohne Deckel an der Nase oder am Kinn sein Getränk genießen", rät Coca-Cola Skeptiker:innen der neuen Verpackung auf seiner Website. Gut möglich, dass vielen die Neuerung am Ende des Sommers gar nicht mehr so bewusst ist.