Urlaub an der Nordsee: Touristen verärgert über Radfahr-Verbot

Viele Urlauber erkunden die Nordseeküste mit dem Fahrrad.

Der Hafenort Büsum in Schleswig-Holstein ist ein Paradies für Radfahrer:innen und Spaziergänger:innen gleichermaßen. Die malerischen Deiche locken zu langen Ausflügen mit dem Rad und zu entspannten Spaziergängen am Wasser. Doch gerade auf den engen Wegen entlang der Küste kommt es immer wieder zu Konflikten. Fußgänger:innen und Radfahrer:innen geraten aneinander, weil der Platz auf den schmalen Wegen oft nicht ausreicht.

Nun zieht die Gemeinde die Notbremse:Ein neues Schild an einem Weg entlang des Deichs soll die Situation entschärfen. Doch dessen Aufschrift sorgt bei vielen Urlauber:innen für Ärger. Vielen scheint es, als wäre der Konflikt zugunsten der Fußgänger:innen und zum Nachteil der Fahrrad-Fans entschieden worden.

Nordsee-Urlauber ärgern sich über Verbotsschild

"Keine Durchfahrt für Radfahrer" lautet die klare Ansage auf einem Schild, das seit Neuestem einen Weg am Deich in Büsum säumt. Radfahrer:innen müssen ab sofort an einem bestimmten Abschnitt des Deiches ihr Fahrrad schieben.

Gegenüber "Moin.de" machen viele Menschen, die teils extra ihr Fahrrad mit in den Urlaub genommen haben, ihrem Unmut über das Verbot Luft. Sie fühlen sich als Radfahrer:innen benachteiligt und sehen die Regelung als übertrieben an. "Das ist schade", sagte ein Mann dem Portal.

Doch bei genauem Hinsehen ist die Lage tatsächlich nicht ganz so dramatisch: Es handelt sich bei der Regelung nämlich nicht um ein allgemeines Radfahr-Verbot auf dem Deich. Das Schild gilt lediglich auf einem Abschnitt von etwa 500 Metern, auf dem das Fahrrad geschoben werden muss.

Einige Menschen sind zufrieden mit dem Verbot

Während sich viele Radfahrende über das Schild beschweren, gibt es auch eine große Gruppe, die das Verbot begrüßt. "So wie sich manche Fahrradfahrer benehmen, ist das die richtige Entscheidung", wird ein Einheimischer von "Moin.de" zitiert.

Gerade für Familien mit Kindern und ältere Menschen, die den Deich zum Spazieren nutzen, sei das Verbot ein Segen. "Hier geht es um Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer", sagt auch ein anderer Anwohner dem Portal. Die schmalen Wege seien einfach nicht sicher genug für den gemischten Verkehr.

Auf den engen Deichwegen kann es schnell zu Chaos kommen.

Viele Einheimische und Urlauber:innen haben in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht. Radfahrer:innen, die zu schnell oder mit "null Rücksicht", wie es ein Anwohner "Moin.de" erzählt, unterwegs sind, gefährden andere Deichbesucher:innen.

Die Gemeinde hat daher entschieden, dass auf diesem Deichabschnitt Sicherheit vorgeht. Das Schieben der Fahrräder soll dafür sorgen, dass es weniger gefährliche Situationen zwischen Radfahrer:innen und Fußgänger:innen gibt.