Toni Kroos: Scholl zofft sich seinetwegen mit Hoeneß – Ex-Mitspieler erklärt Wirkung

Bayern-Legende Mehmet Scholl (l.) und Uli Hoeneß (r.) feierten viele Titel zusammen. Bei Toni Kroos waren sich beide jedoch nicht immer einig.

Dass Fußballprofis in der heutigen Zeit bereits mit 17 Jahren ihr Debüt in der Fußball-Bundesliga feiern, ist keine Seltenheit.

Dass Toni Kroos schon sehr früh davon profitiert hat, dass ihn langjährige Führungsspieler wie Mehmet Scholl und die Ex-Kapitäne Mark van Bommel sowie Oliver Kahn unterstützt haben, unterstreichen neue Aussagen von Ex-Mitspieler Stephan Fürstner im Podcast "Toni Kroos – The Underrated One".

Du kennst "Toni Kroos – The Underrated One" noch nicht? Hier kannst du den Trailer hören:

"Toni Kroos – The Underrated One" ist überall und kostenfrei verfügbar, wo es Podcasts gibt. Hier findest du ihn auf Spotify, Apple Podcasts und Amazon Music.

FC Bayern: Hoeneß wettert gegen Scholl – wegen Kroos

Toni Kroos wechselte im Sommer 2006 von der Jugend des FC Hansa Rostock in die U19 des FC Bayern. Statt Ostsee und Strand hieß es für den talentierten Nachwuchsspieler Jugendinternat des FC Bayern an der berühmten Säbener Straße. Er lebte nun über 800 Kilometer entfernt von seiner Familie.

Doch seine Leistungen beeinflusste das nicht. Obwohl Toni Kroos zwei Jahre jünger war als seine Mitspieler in der U19, konnte er sofort überzeugen. Und der damals 17-Jährige konnte Legenden des Klubs wie Mehmet Scholl sofort von sich überzeugen.

Der heute 53-Jährige erinnerte sich schon 2007 in der Talkrunde "Wir Elf" an seine erste Begegnung mit Toni Kroos.

Mehmet Scholl verlässt den Platz (r.), dafür wird Toni Kroos eingewechselt.

Während die erste Mannschaft auf Reisen war, trainierte Scholl, der zum Ende seiner Karriere mit vielen Verletzungen zu kämpfen hatte, bei der U19 mit. Er erinnert sich: "Da war ein Mann, der war für mich unglaublich. Der hat Pässe gespielt, der konnte schießen, der hat sich gewehrt und wusste alles." Nachdem Scholl den Namen von Toni Kroos erfahren hatte, rief er umgehend Uli Hoeneß an. "Ich habe gesagt: 'Wir haben da einen, der ist 17/16 Jahre. Der muss zu den Profis.'"

Der langjährige Bayern-Manager reagierte jedoch ungehalten. "Da sagt Uli Hoeneß: Kümmere dich um deinen Scheiß. Was hast du damit zu tun?", erzählt Scholl. Ob es am Tipp des langjährigen Mittelfeldspielers liegt, ist nicht bekannt, aber eine Woche später trainierte Kroos im Profiteam mit. Ottmar Hitzfeld wollte ihn sogar sofort einsetzen, doch dafür fehlte eine Spielgenehmigung.

Neben Scholl erhält Kroos auch Unterstützung von den beiden absoluten Führungsspielern Oliver Kahn und Mark van Bommel.

FC Bayern: Kroos wird von Kahn und van Bommel unterstützt

Für Stephan Fürstner, der damals mit Toni Kroos in der Jugend und der zweiten Mannschaft des FC Bayern gespielt hat, ist dieses Lob keine Überraschung.

"Durch seine Herangehensweise und sein Verhalten hat er sich das erarbeitet. Und das hilft ungemein." Für einen Teenager ist das im damals noch sehr durch Alphatiere geprägten Fußball etwas Besonderes.

Hier kannst du die Folge von "Toni Kroos – The Underrated One" mit den hier zitierten Aussagen hören:

Alle Infos zum Podcast und alle Folgen von "Toni Kroos – The Unterrated One" gibt es hier.

Daher erklärt Fürstner, der heute sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Zweiligist Greuther Fürth ist: "In dem Alter zum großen FC Bayern München zu wechseln, kann einen erschlagen. Wenn du dann etablierte Spieler an deiner Seite hast, die dir zu gut zusprechen, die dich besser machen wollen, ihr Wissen teilen und dann einen jungen Spieler hast, der das alles aufsaugt und für sich nutzt, ist es ein optimales Match."

Stephan Fürstner spielte während seiner Profi-Karriere mit Toni und Felix Kroos zusammen.

Dieses Match funktioniert so schnell, dass Kroos im September 2007 sein Profidebüt beim FC Bayern feiert. Er wird in der 72. Minute gegen Energie Cottbus eingewechselt und bereitet zwei Tore von Miroslav Klose vor.

Oliver Kahn bewertete seine Leistung nach Abpfiff als Weltklasse. Kroos selbst sagt später in seinem Podcast "Einfach mal Luppen", dass ihm dieses Lob besonders für die Anerkennung in der Kabine geholfen habe.