Männer grölen bei Rock im Park rassistische Parolen – Situation eskaliert

Männer sollen auf dem Festivalgelände das Lied "L'amour toujours" in abgewandelter Form gesungen haben.

Die Aufregung um den Rassismus-Eklat war groß: Mehrere Menschen sangen in einem viral gegangenen Video zu der Melodie des Songs "L'Amour toujours" den ausländerfeindlichen Slogan "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus". Das kann der Urheber des Songs, der Star-DJ Gigi D'Agostino, nicht verstehen. Im Song gehe es um das universale Gefühl von Einigkeit, sagte der Italiener kürzlich in einem Interview.

Seit dem Sylt-Vorfall haben zahlreiche Events das Lied verbannt. Die Begründung: Es sei jetzt rassistisch konnotiert. Man wolle ausländerfeindlichen Vorfällen vorbeugen.

Nun gerät das Festival Rock im Park in Nürnberg wegen des Songs in die Schlagzeilen. Zwei Männer stimmten während einer Fahrt im Riesenrad die Melodie mit den verfälschten rassistischen Zeilen an. Die Situation eskalierte.

Männer singen in Riesenrad bei Rock im Park rassistische Parolen

Der Vorfall ereignete sich bereits am Samstagabend gegen 18 Uhr. Zwei Männer sollen im Riesenrad auf dem Festivalgelände das Lied "L'amour toujours" gesungen haben, allerdings in abgewandelter Form.

Dabei verwendeten sie die bereits im Sylt-Video verwendeten Worte "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus", wie "Focus Online" berichtet.

Zwei Männer sollen im Riesenrad die rassistischen Worte gesungen haben.

Ein Zeuge, der sich ebenfalls im Riesenrad befand, meldete demnach den Vorfall den Sicherheitskräften. Nach Beendigung der Fahrt konfrontierten außerdem mehrere Zeug:innen offenbar die fünfköpfige Gruppe, aus deren Gondel die Parolen kamen.

Dann eskalierte die Situation.

Die Konfrontation führte der Polizei Mittelfranken zufolge zu einer körperlichen Auseinandersetzung, bei der zwei Männer im Alter von 30 und 28 Jahren handgreiflich geworden sein sollen. Die Polizei traf nach der Meldung am Tatort ein und konnte die Personalien von vier der fünf beteiligten Personen feststellen.

Polizei ermittelt nach rassistischen Parolen bei Rock im Park

Der Veranstalter erteilte laut Bericht den beiden handgreiflich gewordenen Männern sofort Hausverbot. Wegen der ausländerfeindlichen Parolen und nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Nun wird wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen Unbekannt ermittelt. Denn wer genau die Slogans gesungen haben soll, konnte bisher nicht eindeutig ermittelt werden. Ob es also rechtliche Konsequenzen für die Täter gibt, ist nicht klar.

Während andere feierten, eskalierte die Situation am Riesenrad.

Ein Sprecher der Polizei Mittelfranken sagte zu "InFranken": "Solche Vorfälle sind inakzeptabel und trüben die friedliche Festivalstimmung. Wir werden alles daran setzen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen." Auch die Festivalleitung äußerte sich zu den Vorfällen und verurteilte das Verhalten der Männer: Bei zukünftigen Veranstaltungen werde man noch strengere Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um ähnliche Vorfälle zu verhindern.