Messenger-App Telegram führt eigene Währung ein

Der Messenger-Dienst Telegram führt eine eigene In-App-Währung ein.

Der Messenger Telegram ist mehr als ein reiner Kurznachrichtendienst. Dort gibt es zahlreiche Funktionen, die der größte Konkurrent Whatsapp nicht zu bieten hat. Telegram wird zunehmend zu einer Art Superapp nach dem chinesischen Vorbild WeChat ausgebaut, das Funktionen wie Chatten, Online-Shopping und Social Media vereint.

Der Weg bis zur "App for Everything", die auch Elon Musk mit dem Kurznachrichtendienst X anstrebt, ist noch weit. Doch schon heute können Telegram-User:innen durch sogenannte Mini Apps beispielsweise die Wettervorhersage abrufen, die neusten Nachrichten abchecken oder kleine Games spielen – und das, ohne die App zu verlassen. 400 Millionen Nutzer:innen nehmen das Angebot jeden Monat wahr.

Jetzt führt Telegram eine neue Funktion ein, die App noch attraktiver machen soll.

Telegram führt eigene In-App-Währung ein

Telegram führt eine eigene In-App-Währung ein. Das geht aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervor. Dadurch wird es nun möglich, digitale Produkte und Dienstleistungen über Bots und Mini Apps zu verkaufen. Bislang war das nur für physische Produkte möglich, mit herkömmlichen Zahlungsmitteln wie Kreditkarten. Die Funktion ist nach Installation des neuesten Updates nutzbar.

Zukünftig soll es möglich sein, Creator mit Sternen zu unterstützen.

Die neue Währung heißt Sterne. In Deutschland wird das Zahlungsmittel einen anderen Namen tragen als in englischsprachigen Ländern, wo sie Stars genannt wird, wie das Unternehmen erklärt:

"In der deutschen Version haben wir sie übersetzt und nennen sie Sterne, damit man nicht denkt, dass man über Telegram echte Stars wie Nicolas Cage kaufen könnte."

Mit den Sternen wird es möglich, digitale Produkte und Dienstleistungen wie Spiele, E-Books oder Online-Kurse direkt in der App zu bezahlen. Zukünftig soll es weitere Funktionen geben, wie etwa die Möglichkeit, Creator mit gespendeten Sternen zu unterstützen.

Subvention soll Entwickler vor Provision von Tech-Riesen schützen

Die Währung kann über den Telegram Premium Bot erworben werden oder durch In-App-Käufe über Google und Apple. Die Unternehmen lassen sich den Service einiges kosten. Die Tech-Riesen nehmen 30 Prozent Provision an den Transaktionen, wie Telegram CEO Pawel Walerjewitsch Durow auf seinem Telegram Channel erklärt.

Um potenzielle Entwickler:innen von Mini Apps nicht mit den hohen Kosten abzuschrecken, präsentiert Durow ein Geschäftsmodell, das die Provisionen "auf nahezu null Prozent" drücken soll.

Telegram werde Werbeanzeigen subventionieren, die mit Sternen gekauft wurden. Wenn Entwickler:innen die Sterne zur Bewerbung ihrer Apps reinvestieren, soll die Gesamtprovision "nahezu null Prozent" betragen. So soll es wirtschaftlicher sein, Mini Apps auf Telegram zu launchen als herkömmliche Apps zu starten, behauptet Durow.