Hilfe bei Sportverletzungen: Kennen Sie die PECH-Regel?

Aua! Wer sich beim Sport verletzt sollte die PECH-Regel anwenden: Pause, Eis, Compression und das Bein hochlagern. So lässt sich der Schmerz lindern und die Schwellung reduzieren. Christin Klose/dpa-tmn

Gestürzt, umgeknickt oder beim Rennen zu abrupt gestoppt - und auf einmal ist da ein höllischer Schmerz. Passiert das beim Sport, ist das großes Pech. Und das ist auch das richtige Stichwort für die Erstversorgung.

Die sogenannte PECH-Regel gibt nämlich vor, wie Erste Hilfe bei Sportverletzungen aussieht, zum Beispiel beim Fußball. Das erklärt Uwe-Jens Teßmann, Leiter der Unfall- und Handchirurgie im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Das ist die PECH-Regel

P wie Pause: Egal, ob der Schmerz im Sprunggelenk, in den Waden oder dem Oberschenkel sticht - mit dem Sport ist nun erst einmal Schluss. Unmittelbar nach der Verletzung sollten Sportlerinnen und Sportler die entsprechende Muskulatur ruhigstellen und nicht belasten.

E wie Eis: Sind Muskeln, Sehnen oder Bänder verletzt, entsteht eine Schwellung. Die betroffene Stelle zu kühlen, wirkt dem entgegen und kann auch den Schmerz lindern. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) rät, die Verletzung zwei bis drei Stunden lang zu kühlen - und dabei regelmäßige Pausen einzulegen, damit der Muskel ausreichend durchblutet wird. Und: Kühlpack oder Eis am besten in ein dünnes Tuch wickeln, beim direkten Kontakt mit der Haut drohen Erfrierungen.

C wie Compression: Auch ein Druckverband oder eine Bandage helfen dabei, Schwellungen abzuschwächen. Gut zu wissen: In den Stunden nach der Verletzung schwillt die betroffene Körperstelle noch etwas weiter an. Hat man das Gefühl, dass Verband oder Bandage auf einmal zu straff sitzt, sollte man den Sitz anpassen.

H wie Hochlagern: Um einen Blutstau zu verhindern, lagern verletzte Sportlerinnen und Sportler das betroffene Bein am besten erhöht.

Und so geht es nun weiter

Die PECH-Regel gilt nur für die Erstversorgung. Was im nächsten Schritt sinnvoll ist: sich ärztlichen Rat einholen, etwa von einer Sportmedizinerin oder einem Orthopäden.

Unfallchirurg Uwe-Jens Teßmann hat noch eine gute Nachricht: Viele Verletzungen lassen sich ohne Operation behandeln. Es braucht allerdings Geduld, bis Sportlerinnen und Sportler wieder loslegen könnte: Bei ausgeprägten Muskelfaserrissen können es bis zu zwei Monate sein, bei Bänderrissen liegt die Genesungszeit bei rund drei bis vier Wochen.

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