Kahn-Bruder schießt gegen Bayern-Führungsriege und Leon Goretzka

Axel Kahn (rechts) ist der Bruder der Torwartlegende Oli Kahn.

Etwas mehr als ein Jahr ist es nun her, dass der letzte Bundesliga-Spieltag der Saison 2022/23 fulminant zu Ende gegangen ist: Borussia Dortmund verspielte noch den sicher geglaubten Bundesliga-Titel und der FC Bayern zerfiel, trotz Meisterschaft, in seine Einzelteile.

Kaum ertönte der Schlusspfiff, wurde die Nachricht publik, dass sowohl der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn als auch Sportdirektor Hasan Salihamidžić entlassen worden sind. Aus Angst vor Kahns Reaktion durfte dieser dem Vernehmen nach nicht einmal zum finalen Spiel gegen Köln ins Stadion kommen.

Einer, der den Verein schon damals heftig für den Umgang mit seinen Mitarbeiten kritisiert hatte, war Axel Kahn, Bruder der Torwart-Legende.Auf Facebook bezeichnete er die Art und Weise als "respektlos", vor allem Ehrenpräsident Uli Hoeneß kam dabei nicht gut weg.

Axel Kahn teilt gegen Bayern-Profi Leon Goretzka aus

Im Gespräch mit der "Abendzeitung" ist Axel Kahn nun nach der DFB-Ausbootung von Mats Hummels und Leon Goretzka gefragt worden – und zog dabei eine direkte Linie zur Führungsriege beim FC Bayern.

Beide Entscheidung halte er für richtig, sagte Kahn, bei Goretzka sei es so, dass er "in den vergangenen zwei Jahren nicht die Konstanz gezeigt hat, die es braucht, um ein absoluter Leader zu sein".Er habe "zu viel Leerlauf in seinem Spiel" und das sei "ein generelles Problem des FC Bayern, dass sie keine Führungsspieler mehr besitzen".

Bis auf Thomas Müller gebe es laut Kahn niemanden, der die Mannschaft verbal führen könne, woraus resultiere, dass "gerade in der Kommunikation nach außen in den vergangenen Jahren kein gutes Bild abgegeben" worden sei – von "Spielern und Verantwortlichen gleichermaßen".

Axel Kahn mit Rundumschlag gegen den FC Bayern

Der Verein befinde sich Axel Kahn zufolge in der "schwierigsten Phase seiner Vereinsgeschichte", das "große Ganze" habe man aus den Augen verloren: "Es fehlt den zumeist satten Spielern sowie den dauerverwöhnten Verantwortlichen der Spirit und das Feuer, das alle im Klub infiziert und eint."

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Seiner Meinung nach seien auch dem neuen Sportvorstand Max Eberl in gewisser Weise die Hände gebunden.

"So lange Uli Hoeneß seine Hand auf diesem Verein hat, ist es für Eberl und alle anderen Verantwortlichen kompliziert, frei agieren zu können", meint Kahn. "Eberl ist ja jetzt schon als 'Feuerlöscher' gefragt, weil vieles nach außen getragen wird." Jede Ära habe mal ein Ende, berge aber auch die Chance, eine neue zu starten – nur sei "noch keine klare Strategie zu erkennen".