Münchener Allianz Arena wird während EM in Regenbogenfarben erleuchten

Die Beleuchtung der Allianz-Arena war schon in der vergangenen EM ein heißes Thema.

Leon Goretzka formte im Sturm des aufgebrachten ungarischen Blocks mit den Händen ein kleines Herz. Es war eine vergleichsweise kleine Geste im politisch hochgradig aufgeladenen EM-Spiel vor drei Jahren in der Münchener Arena, in der an diesem Freitag auch die Europameisterschaft 2024 eröffnet wird – doch sie blieb lange in Erinnerung.

Vorausgegangen waren im Sommer 2021 tagelange Debatten über die letztlich verbotene Regenbogenbeleuchtung des Stadions als Protest gegen ein als homophob eingestuftes Gesetz im Heimatland der ungarischen Auswahl. Die Europäische Fußball-Union hatte ihr Verbot damals mit dem politischen Hintergrund des Beleuchtungsantrags begründet.

Drei Jahre später wird die Münchener Allianz Arena während der Europameisterschaft jetzt gleich zweimal in Regenbogenfarben erstrahlen. Mit dem Tunier hat die Beleuchtung dieses Mal allerdings wenig zu tun.

CSD ermöglicht Regenbogenfarben der Allianz Arena

Die Münchener Arena wird während der Fußball-EM am 22. und 23. Juni in Regenbogenfarben leuchten. Anlass ist der Christopher Street Day (CSD) in der bayerischen Landeshauptstadt.

Meldung

Der CSD ist eine jährliche Veranstaltung, die der queeren Community gewidmet ist. Sie dient dem Gedenken an den ersten großen Aufstand von Homosexuellen gegen Polizeigewalt in der Christopher Street in New York City im Juni 1969, bekannt als die Stonewall-Aufstände.

Die EM-Organisatoren bestätigten der Deutschen Presse-Agentur einen entsprechenden Antrag. Ein EM-Spiel wird an den beiden Tagen in München nicht ausgerichtet. Damit scheint die UEFA gegen die Beleuchtung nichts einzuwenden zu haben.

Die Farben der Heimspielstätte des FC Bayern waren vor drei Jahren während der EM 2021 ein großes Streitthema gewesen. Die Europäische Fußball-Union hatte einen Antrag der Stadt, die Arena für das dritte Gruppenspiel gegen Ungarn in Regenbogenfarben leuchten zu lassen, abgelehnt.

Hintergrund des Antrags war der Protest gegen ein damals in Ungarn verabschiedetes Gesetz, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität einschränkte.

Bei EM 2021 wurde Regenbogenbeleuchtung verboten

Die UEFA begründete die damalige Entscheidung mit dem politischen Hintergrund des Antrags, der dann auch gegen die ungarische Mannschaft und die ungarischen Fans gerichtet sei.

Die Regenbogenfahne steht als Symbol für die Akzeptanz und Gleichberechtigung von Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.

In München werden bei dieser EM sechs Spiele ausgerichtet, darunter das Eröffnungsspiel an diesem Freitag von Deutschland gegen Schottland. Es folgen drei weitere Gruppenspiele am 17., 20. und 25. Juni sowie ein Achtelfinale (2. Juli) und ein Halbfinale (9. Juli). Gegen Ungarn spielt die DFB-Auswahl am 19. Juni in Stuttgart.

(mit Material der dpa)