Chef von Frankreichs Konservativen wegen Bündnisforderung mit Rechtsextremen aus Partei ausgeschlossen

Der Vorsitzende der französischen Rechtspartei Les Republicains (LR), Eric Ciotti, in der Nationalversammlung in Paris, Dienstag, 28. April 2020. ©David Niviere, Pool via AP

Éric Ciotti, Vorsitzender der französischen Republikaner (Les Républicains, LR), ist am Mittwoch "einstimmig" aus der traditionellen Rechtspartei ausgeschlossen worden. Der 58-Jährige war seit anderthalb Jahren Parteichef. Grund für den Rausschmiss war, dass er sich im Vorfeld der vorgezogenen Parlamentswahlen mit der extremen Rechten verbünden wollte.

"Wir haben soeben einstimmig beschlossen, Éric Ciotti aus unserer politischen Familie auszuschließen. Er ist nicht länger Mitglied der Republikaner", so die Partei in einer Erklärung, die auf X, ehemals Twitter, veröffentlicht wurde.

Ciottis Ankündigung vom Dienstag, er wolle ein Bündnis mit der rechtsextremen Nationalen Versammlung (RN) eingehen, hatte in der Partei für Aufruhr gesorgt.

Der Politiker aus Südfrankreich gehört zum (extrem) rechten Flügel der ehemaligen Sarkozy-Partei und war schon immer unter den führenden Mitgliedern umstritten.

Besonders die konservativen Minister:innen der Regierung Macron waren von Ciottis Tabubruch eines Deals mit den Rechtsextremen entsetzt. Nach den Bündnisplänen des jetzt ehemaligen Parteichefs war ein Auseinanderbrechen der Partei befürchtet worden. Einige sprachen sogar davon, dass sich die Partei "selbst zerfleische". Doch auch jetzt ist die Krise bei "Les Républicains" nicht vorbei.

© Euronews