Gefährliche Sucht: Beobachtungsstelle warnt vor polyvalentem Drogenkonsum

Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hat vor einem wachsenden polyvalenten Drogenkonsum in Europa gewarnt. Cannabis ist die weitverbreiteste Droge. ©Paul Zinken/(c) Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hat vor einem wachsenden polyvalenten Drogenkonsum in Europa gewarnt. Verbraucher würden oft unbewusst gleichzeitig hochwirksame Opioide mit Arzneimitteln oder Alkohol einnehmen.

Die Substanzen sind in breiter Menge verfügbar und sind in einer hohen Potenz und Reinheit erhältlich. Die am weitesten verbreitete Droge ist Cannabis, gefolgt von Kokain. Das dürfte für Deutschland angesichts der Cannabislegalisierung von Bedeutung sein.

Die Menschen konsumieren mehrere Substanzen gleichzeitig, manchmal völlig unkontrollierte und hochriskante Mischungen.

Joao Goulao vom Institut für Suchtverhalten und Abhängigkeiten erklärte, dass sich die Konsummuster verändert hätten:

"Wir haben einige Veränderungen in den Konsumtrends und -mustern, die durch Polykonsum gekennzeichnet sind: Die Menschen konsumieren mehrere Substanzen gleichzeitig, manchmal völlig unkontrollierte und hochriskante Mischungen. Und wir sprechen von illegalen Substanzen, den klassischen und den neuen, aber auch von legalen Substanzen wie Medikamenten und Alkohol, das ist ein sehr hohes Risiko."

Der Bericht verweist auf einen zunehmenden Gebrauch illegaler Drogen in der gesamten EU: 22 Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr Cannabis und 4 Millionen Kokain konsumiert. Vielen Verbrauchern sind die Art und Zusammensetzung der konsumierten Drogen nicht bewusst. Das führe laut der Drogenbehörde zu einem erheblichen Anstieg der Gesundheitsrisiken.

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