Onlyfans: Anmeldung, Kosten und was genau die Menschen daran reizt

Den eigenen Idolen ganz nah sein: Das verspricht die Plattform Onlyfans.

In den letzten Jahren hat eine Plattform im Bereich der sozialen Medien und digitalen Unterhaltungsindustrie einen beispiellosen Aufstieg erlebt: OnlyFans. Ursprünglich als Plattform für Künstler:innen, Musiker:innen und Influencer:innen ins Leben gerufen, entwickelte sich OnlyFans schnell zu einer Seite für exklusive intime Inhalte berühmter oder berühmt gewordener Menschen.

Der Reiz, direkten und scheinbar persönlichen Zugang zu den persönlichen Inhalten von Internetstars und Influencer:innen zu erhalten, hat Millionen Menschen weltweit dazu gebracht, die Inhalte ihrer Stars kostenpflichtig zu abonnieren. Gleichzeitig träumen viele von der großen OF-Karriere. Doch wie das Bezahlsystem bei OnlyFans funktioniert und wie reizvoll die Plattform als Beruf wirklich ist, ist sowohl für Nutzer:innen als auch für Creator:innen manchmal gar nicht so leicht zu durchschauen.

Kostenpflichtiges Abo eröffnet Onlyfans-Welt

Der Zugang zu OnlyFans ist grundsätzlich kostenlos, was für viele zunächst den Reiz der Plattform ausmacht. Man kann sich einfach registrieren und sein Konto verifizieren, wobei eine Kreditkarte hinterlegt werden muss. Solange jedoch kein kostenpflichtiges Abo abgeschlossen wird, bleibt die Plattform noch sehr unspektakulär und das Angebot für Nutzer:innen spärlich.

Man sieht lediglich das Profilbild, das Banner und einige allgemeine Informationen über die Creator:innen. Das eigentliche OnlyFans-Erlebnis beginnt erst mit dem Abschluss eines kostenpflichtigen Abonnements. Es ist der Kern des OnlyFans-Geschäfts und eröffnet Nutzer:innen Zugang zu den exklusiven Inhalten der Creator:innen.

Creator legen ihre eigenen Preise fest

Die Preise für diese Abonnements variieren zwischen 4,99 und 49,99 US-Dollar pro Monat, wobei die Creator:innen die konkreten Preise selbst festlegen können. Oft werden auch spezielle Angebote wie Rabatte für längerfristige Abos oder vergünstigte Drei-Monats-Abos angeboten, um neue Abonnent:innen zu gewinnen.

Mit einem solchen Abo erhält man Zugang zu allen Inhalten des Profils, wie Fotos, Videos oder persönliche Nachrichten, die die Creator:innen an ihre Fans verschicken, um ihr Geschäft anzukurbeln.

Darüber hinaus bietet OnlyFans eine Plattform für direkte Interaktionen mit den Creator:innen, wie etwa Chatmöglichkeiten und persönliche Grüße. Diese sollen den Abonnent:innen das Gefühl geben, einen besonderen Zugang oder eine besondere Beziehung zu ihren Idolen zu haben. Exklusivität ist wohl einer der Hauptgründe für die Anziehungskraft der Plattform.

Trotz eines abgeschlossenen Abos können auf OnlyFans dennoch zusätzliche Kosten anfallen, etwa für Videos oder Fotos, die außerhalb des regulären Angebots liegen. Die Creator:innen können dabei selbst entscheiden, welche Inhalte sie hinter eine extra Bezahlschranke stellen.

Der Reality-Star Blac Chyna gehört zu den Topverdiener:innen auf OnlyFans.

OnlyFans geht fast nur mit Kreditkarte

Für die Registrierung und Zahlung auf OnlyFans ist eine Kreditkarte erforderlich. Prepaid- und Geschenkkarten sowie PayPal sind explizit ausgeschlossen. Für diejenigen ohne Besitz einer Kreditkarte gibt es jedoch Alternativen.

Dazu zählen virtuelle Kreditkarten, die meistens ähnlich wie eine Prepaid-Karte funktionieren und aufgeladen werden müssen oder Debitkarten, die direkt mit einem Girokonto verbunden sind. Diese bieten eine gewisse Flexibilität und ermöglichen auch ohne physische Kreditkarte die Nutzung von OnlyFans.

OnlyFans-Creator müssen einen Teil ihrer Einnahmen abgeben

Doch auch für Creator:innen können bei der Nutzung der Plattform Kosten anfallen. OnlyFans erhebt eine Gebühr von 20 Prozent auf die Einnahmen, sodass nur 80 Prozent direkt auf ihrem Konto landen. Diese müssen wiederum ordnungsgemäß versteuert werden – das OnlyFans-Geschäft lohnt sich also erst so richtig ab einer bestimmten Größe von Einnahmen und damit Follower.innen. Gerade viele Neueinsteiger:innen oder solche, die von einer OF-Karriere träumen, bedenken diese mögliche Kostenfalle eventuell nicht.

Video: YouTube/VOLLBILD

Dazu kommt ein oft übersehener, aber wichtiger Kostenfaktor: die Zeit.Der Aufbau einer loyalen, im Sinne von aktiven Fanbase, die die Rechnungen der Creator:innen zahlen kann, erfordert regelmäßigen hochwertigen Content, Interaktionen mit den Fans, und eine konstante Präsenz auf der Plattform. Viele erfolgreiche Creator:innen investieren erhebliche Zeit in Livestreams, das Beantworten von Nachrichten und die Erstellung von Inhalten, um ihre Abonnent:innen an sich zu binden.

Sie sind außerdem ständig der Gefahr ausgesetzt, dass ihre Inhalte geklaut und zu falschen Zwecken verwendet werden. In der Vergangenheit hat es zahllose solcher Beispiele gegeben. Dennoch scheinen die Risiken es sowohl vielen Creator:innen als auch Nutzer:innen wert zu sein und der Hype um Onlyfans noch lange nicht abgebrochen. Laut dem Portal "Accountable" ist die Zahl der registrierten Nutzer:innen auf der Plattform von 2021 auf 2023 um mehr als 70 Prozent gestiegen.