Niederlande: 40.000 Fans sorgen in Hamburg für Chaos

Die Fans der Niederlande planen in Hamburg ein riesiges Fußballfest.

Tag 2 der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Heute geht es nach dem Eröffnungsspiel so richtig los. Sechs Mannschaften greifen ins Turniergeschehen ein, nachdem am Freitagabend das Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland gestiegen ist.

Weil es während einer EM täglich unzählige größere und kleinere News gibt, informiert dich watson mit den "EM-News kompakt" täglich kurz und knackig über die wichtigsten Informationen von heute. So kannst du immer mitreden und verpasst nichts. Wir aktualisieren diesen Blog mehrmals täglich. Und zwar immer dann, wenn es News gibt.

Das ist dein EM-Update vom 15. Juni 2024. Hier geht es zu den News von gestern.

Gianluigi Donnarumma ist der Nationaltorwart der italienischen Nationalmannschaft.

Niederlande: 40.000 Fans sorgen in Hamburg für Chaos

Wenn die Niederlande am Sonntag um 15 Uhr gegen Polen in die EM starten, wird sich Spielort Hamburg in eine Oranje-Fanmeile verwandeln. Und schon im Vorfeld der Partie müssen sich die Menschen in der Hansestadt auf Verkehrschaos einstellen, warnt die Polizei.

Mit einem "Fan Walk" wollen rund 40.000 Niederlande-Fans zum Stadion ziehen. Es ist mit "erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen" zu rechnen, erklärt die Polizei. Um 10.30 Uhr wird sich der Marsch in Bewegung setzen. Die Fans starten am Millerntorplatz in der Nähe des Stadions des FC St. Pauli, danach wollen sie über den Holstenwall, den Sievekingplatz und die Glacischaussee bis zurück zum Millerntorplatz laufen.

Polizei empfiehlt Fans Cannabiskonsum

Für viele Fans sind Bier und Fußball untrennbar miteinander verbunden. Dessen ist sich auch die Polizei bewusst, ebenso aber auch der Auswirkungen. "Alkoholkonsum kann aggressiv machen, während Cannabisrauchen die Menschen in eine entspannte Stimmung versetzt", sagte Gelsenkirchens Polizeisprecher Stephan Knipp der englischen Zeitung "The Sun".

Hintergrund sei das Hochrisikospiel zwischen England und Serbien, das am Sonntagabend in Gelsenkirchen stattfindet. In der Stadt werden Ausschreitungen befürchtet.

Der Polizeisprecher gibt den Fans daher einen Tipp: "Wenn wir eine Gruppe von Menschen sehen, die Alkohol trinken und etwas aggressiv aussehen, und eine andere Gruppe, die Cannabis raucht, werden wir natürlich auf die Gruppe schauen, die Alkohol trinkt."

England-Fan ist von Gelsenkirchen geschockt

Am Sonntagabend startet auch England in die EM 2024, in Gelsenkirchen treffen die Three Lions ab 21 Uhr auf Serbien. Schon knapp 35 Stunden vor dem Anpfiff ist ein erster England-Fan im Ruhrpott angekommen, sonderlich begeistert ist er nicht.

Auf X postete er ein Video, in dem er das Bahnhofsinnere sowie den Vorplatz zeigt. Es ist grau, von Partystimmung ist nichts zu sehen. "Absolutes Drecksloch", lautet sein vernichtendes Urteil: "Ich kann es nicht glauben, dass Deutschland hier EM-Spiele ausrichtet."

Was er wohl dazu sagt, dass Taylor Swift dort im Sommer obendrein auch noch dreimal auftreten wird?

Fachpresse geizt mit Lob für DFB-Team

Was war das für ein EM-Auftakt! Das DFB-Team spielte sich gegen Schottland in einen regelrechten Rausch und berauschte damit auch die Fans. Am Ende stand ein 5:1 sowie eine Gesamtleistung, bei der es schwerfällt, einzelne Akteure herauszuheben.

So scheint zumindest die allgemeine Wahrnehmung in Deutschland zu sein. In Frankreich hingegen fällt die Bewertung kritischer aus, zumindest beim Fachblatt "L'Équipe".

Die bewertet alle Spieler auf einer Skala von eins bis zehn. Musiala ragt mit einer Acht heraus, sechs Profis hingegen erhalten die durchschnittlich anmutenden Fünf und Sechs. Im Schnitt ergibt sich für das DFB-Team somit eine Bewertung von 6,3, was für einen souveränen 5:1-Sieg übermäßig kritisch erscheint.

Die "L'Équipe" gilt aber generell als kritisch, eine Zehn vom Fachblatt gilt als echte Auszeichnung.

Musiala-Tweet geht nach EM-Start viral

Beim 5:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft über Schottland gehörte Jamal Musiala zu den auffälligsten Akteuren. Der Offensivmann besorgte das 2:0 und wurde nach Schlusspfiff als Spieler des Spiels ausgezeichnet.

Das war nach der Partie aber nicht das einzige Gesprächsthema rund um Musiala. Denn auf X ging plötzlich der Tweet einer britischen Sportjournalistin aus dem Jahr 2013 viral.

"Fulham hat einen jungen Kerl auf dem Zettel, er heißt Jamal Musiala (er ist etwa elf Jahre alt). Er ist irrsinnig gut!", schrieb sie damals. Sie sollte Recht behalten, wie der Offensivmann mit seiner starken Leistung am Freitagabend einmal mehr bewiesen hat.

Fulhams Scouts hingegen dürften sich ärgern, denn Musiala blieb noch sechs Jahre lang in der Jugendabteilung des FC Chelsea, ehe er in die U17 des FC Bayern wechselte.

Traumquote zum DFB-Traumstart

Der Start in die EM 2024 war nicht nur für das DFB-Team ein voller Erfolg, sondern auch für das ZDF. Der öffentlich-rechtliche Sender, der das Spiel live übertragen hat, verzeichnete beim 5:1-Erfolg tolle TV-Quoten.

In der Spitze schalteten 22,49 Millionen Zuschauer:innen ein, obwohl das Spiel auch bei Magenta TV übertragen wurde. Das ZDF erreichte damit einen Marktanteil von 69 Prozent. Zugleich war es eine deutliche Steigerung im Vergleich zur WM 2022, damals hatten 17 Millionen Fans die Gruppenspiele gegen Spanien und Costa Rica geschaut.

Podcast-Tipp: "Toni Kroos – The Underrated One"

Für die Zeit zwischen den Spielen empfehlen wir dir den neuen watson-Podcast "Toni Kroos – The Underrated One", von dem schon mehrere Episoden erschienen sind. Hier gibt es alle Infos zum Podcast, der kostenlos überall zu hören ist, wo es Podcasts gibt. Zum Beispiel hier direkt bei Spotify.

Höre gerne hier in den Trailer des Podcasts rein:

Was beim DFB-Team heute passiert

Nach der Partie gegen Schottland am gestrigen Freitag beginnt bei der deutschen Nationalmannschaft nun die Vorbereitung auf das zweite Gruppenspiel am Mittwoch um 18 Uhr gegen Ungarn.

Leseempfehlungen: die watson-Top-Texte zur EM

Du willst mehr wissen? Kein Problem! An dieser Stelle empfehlen wir dir Texte unserer Redaktion.

  • Unser Kollege Lukas Grybowski hat vor Turnierstart mit ARD-Moderatorin Lea Wagner gesprochen. Sie verrät, was bei der EM hinter den TV-Kulissen geschieht. Zudem sagt sie: "Das Interesse der Menschen an der deutschen Mannschaft wird nochmal viel größer sein als bei der WM in Katar." Hier findest du das Interview.
  • Einen besonderen Gastbeitrag hat Lars Klingbeil geschrieben. Der SPD-Parteivorsitzende ist eingefleischter Fußballfan und hat hier für watson seine Gedanken und Gefühle zur EM im eigenen Land formuliert. Er schreibt: "Ich erwarte keine großen Symbole. Ich erwarte keine staatsmännischen Reden. Ich erwarte mutigen, engagierten Fußball."
  • "Warum sich das Image von Toni Kroos in Deutschland jetzt (endlich) verändert": Unter dieser Überschrift beleuchten wir in diesem Kommentar, wie sich die Sicht auf DFB-Star Toni Kroos in den vergangenen Monaten radikal verändert hat. Entscheidender Motor für diese Entwicklung ist Bundestrainer Julian Nagelsmann.