Schweiz ringt Ungarn nieder – TV-Kommentator wird zurechtgewiesen

Dan Ndoye aus der Schweiz (links) und Ungarns Attila Szalai lieferten sich ein intensives Duell.

Jetzt weiß die deutsche Nationalmannschaft, was in den kommenden beiden Spielen auf sie zukommt: Im zweiten Spiel der Gruppe A besiegte der kommende Gegner Schweiz das Team aus Ungarn mit 3:1.

Die Tore

1:0 Kwadwo Duah (11. Minute)
2:0 Michel Aebischer (45.)
2:1 Barnabás Varga (66.)
3:1 Breel Embolo (90.+3)

Das Fundstück des Spiels

Das ist in diesem Fall der Schweizer Michel Aebischer. Den Mittelfeldspieler vom FC Bologna dürften wohl höchstens wahre Fußball-Nerds vorher gekannt haben. Der 27-Jährige bereitete das 1:0 von Duah mit einem traumhaften Pass vor und erzielte den zweiten Treffer mit einem wunderbaren Schlenzer selbst.

Damit ist er der erste Schweizer, der bei einer EM in einem Spiel trifft und ein Tor vorbereitet.

Michel Aebischer erzielte sein erstes Länderspieltor für die Schweiz.

Ex-DFB-Star Robin Gosens und Ex-Bayern-Star Owen Hargreaves waren als Experten bei MagentaTV voll des Lobes für seine Leistung. Sie rätselten sogar, ob er links, rechts oder in der Mitte spielt, da er auf dem Feld überall zu finden war.

Zitat der 90 Minuten

"Angst ist ein schlechter Ratgeber", sagte TV-Experte Robin Gosens zur schwachen ersten Halbzeit der Ungarn, die an das Spiel der Schotten erinnerten. "Es war eher Begleitschutz als Aggressivität in den Zweikämpfen." Seine Kollege Hargreaves attestierte den Ungarn ebenfalls, "viel zu passiv" zu sein. "Sie waren zu bedacht, einfach nicht zu verlieren."

Nach dem Seitenwechsel änderte sich das. Die Ungarn kamen besser ins Spiel, erzielten den Anschlusstreffer und drängten auf den Ausgleich, ohne zu richtigen Chancen zu kommen.

Kuriosität der Partie

Wenn die eigene Mannschaft spielt, können die Emotionen schnell mit einem durchgehen. So erging es auch Ciriaco Sforza, der die Partie als Co-Kommentator für MagentaTV live aus dem Stadion in Köln begleitete. Den 265-fachen Bundesliga-Spieler hielt es vor allem während der ersten 45 Minuten kaum auf seinem Sitzplatz – das sorgte jedoch nicht nur für Begeisterung.

Mit Beginn des zweiten Durchgangs erzählte Kommentator Christian Straßburger, dass während der Halbzeitpause französische Kollegen zum Duo kamen. Diese suchten jedoch nicht das nette Gespräch, sondern hatte eine Forderung: hinsetzen!

Ciriaco Sforza ist einer der erfolgreichsten Schweizer Fußballer der 90er Jahre und EM-Experte bei MagentaTV.

"Sie kamen zu uns und haben uns gebeten, dass wir uns hinsetzen, weil Ciriaco Sforza so ein breites Kreuz hat", ordnete es Magenta-Kommentar Christian Straßburger süffisant ein. "Das tut mir auch ganz gut", witzelte der 54-jährige Sforza, nachdem er während der Halbzeit seinen Platz verlassen musste, um auf dem Feld als TV-Experte das Spiel analysieren musste.

Zahl des Spiels: 55

Der Videoschiedsrichter kann einem als Fan schon mal jeden Nerv rauben. Vor allem, wenn es darum geht, ob bei einem Treffer nun eine Abseitsposition vorlag oder nicht.

Bei dieser Europameisterschaft kommt nun erstmals die halbautomatische Abseitserkennung zum Einsatz. Durch einen Chip im Ball und zehn Spezialkameras soll eine Entscheidung schneller und genauer getroffen werden. Und das klappt.

Beim 1:0 durch den Schweizer Duah dauerte es lediglich 55 Sekunden, bis Schiedsrichter Vincic auf Tor entschieden hatte.

Für Torschütze Duah war es erst das zweite Länderspiel in seiner Karriere. Dass der 27-Jährige, der bei Ludogorets Rasgrad in Bulgarien unter Vertrag steht, den Vorzug vor seiner namhaften Konkurrenz um Breel Embolo (AS Monaco), Noah Okafor (AC Mailand) und Top-Torjäger Zeki Amdouni (FC Burnley) erhalten hatte, sorgte vor dem Spiel für Aufsehen.

Jetzt hören: "Toni Kroos – The Underrated One". Folge 1 des Podcasts über den DFB-Star gibt es hier:

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DIE Szene des Spiels

Das 1:0 der Schweizer war ein Genuss für Freunde des gepflegten Fußballs. 22 Pässe spielte das Team bis zur frühen Führung von Kwadwo Duah.

Laut der Fußball-Datenbank Opta ist es die drittlängste Passsequenz bei Europameisterschaften, die zu einem Tor führt, seit 1980.

Wie es für die Teams weitergeht

Bereits am Mittwoch steht der zweite Spieltag in der Gruppe A an. Die Ungarn treffen um 18 Uhr in Stuttgart auf Deutschland. Die Schweiz spielt um 21 Uhr erneut in Köln gegen Schottland.