Rüdiger wehrt sich weiter gegen Zeigefinger-Vorwurf

Um eine Geste von Antonio Rüdiger ist eine Diskussion entbrannt - anders als bei anderen Fußballern, die die selbe Geste zeigten. Federico Gambarini/dpa

Nationalspieler Antonio Rüdiger hat mit Unverständnis auf den Wirbel um ein offizielles UEFA-Foto von ihm für die Fußball-EM reagiert. Das Bild zeigt den 31-Jährigen mit erhobenem Zeigefinger. Mit dieser Geste hatte der praktizierende Muslim schon im März mit einem Foto von ihm bei Instagram zum Fastenmonat Ramadan Kritik ausgelöst.

Er sah sich dem Vorwurf ausgesetzt, mit dem sogenannten Tauhid-Finger eine islamistische Geste gezeigt zu haben. Dieser Meinung wurde von vielen Experten widersprochen. Nun wurde Rüdiger, wie viele andere EM-Profis auch, mit dieser Geste für ein Turnier-Foto aufgenommen.

«Das Foto ist im Rahmen des offiziellen UEFA-Shootings zur Euro entstanden. Diese Pose haben mehrere Dutzend weitere Spieler auch gemacht aus allen möglichen europäischen Mannschaften. Es gibt über 50 Spielerfotos dazu, auch weil sie genau so vom UEFA-Fotografen angefragt wurde», sagte Rüdiger der «Bild»-Zeitung.

«Wie ich unabhängig davon zur Diskussion stehe, habe ich bereits im März in aller Ausführlichkeit erklärt und das ist selbstverständlich immer noch genau so und wird sich nie ändern», fügte der Profi von Real Madrid an.

UEFA erklärt Sachlage

Auch die UEFA wies jeden Vorwurf der Verwendung religiöser Motive zurück. «Das auf den Bildern gezeigte Symbol ist – wie viele andere während der Fotosessions gezeigte – eine typische Feierpose und darf – aufgrund der Zielsetzung der UEFA – nicht mit religiösen und/oder politischen Implikationen in Verbindung gebracht werden», hieß es vom Verband auf Anfrage.

Aus der deutschen Nationalmannschaft sind beispielsweise auch Marc-André ter Stegen, Chris Führich und Maximilian Mittelstädt mit der gleichen Geste von der UEFA abgelichtet worden wie Rüdiger.

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