Jochen Breyer im Porträt: Kontroversen, Privates, Preise – das Leben des ZDF-Moderators

Jochen Breyer ist für die Fußball-EM im Einsatz.

Jochen Breyer ist im Sport fest verankert und für seine Moderationen im ZDF bekannt. Bei der EM wird er neben Katrin Müller-Hohenstein und Sven Voss über die wichtigsten Ereignisse berichten. Aber auch abseits des Spielfeldrands sorgt er mit investigativen Reportagen für Aufsehen.

Seine Interviewführung und journalistische Arbeit brachten ihm bereits Preise ein. Hier zeigt der 1,80 Meter große TV-Star immer wieder seine Schlagfertigkeit. Für die eine oder andere Aktion erhielt er auch Kritik.

Hier gibt es alle Infos über Sport-Moderator Jochen Breyer.

  • Name: Jochen Breyer
  • Geburtstag: 11. November 1982
  • Sternzeichen: Skorpion
  • Geburtsort: Heidelberg
Jochen Breyer ist beim ZDF fest verankert.

Jochen Breyers Weg zum ZDF-"Sportstudio"

Jochen Breyer absolvierte 2002 sein Abitur in Radolfzell (Baden-Württemberg). Im Anschluss studierte er bis 2006 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Politische Wissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Amerikanistik. Mit dem Magister Artium schloss er seine Studium-Laufbahn ab. Wie der MDR berichtete, hat Breyer sich schon immer für Sport interessiert, nebenbei war er in Sportredaktionen tätig und entschied später für eine Laufbahn im Journalismus.

Das Reisen sei zudem schon immer eine seiner Leidenschaften gewesen: Breyer würde ferne Länder wie Argentinien oder China lieben. Der Sender zitierte ihn so: "Menschen zu treffen und deren Geschichten zu erfahren, das ist das Schönste an diesem Job." Mit einem Augenzwinkern sagte er: "Wenn es im Fernsehen nichts mehr zu tun gibt, werde ich Ranger im Krüger-Nationalpark."

Nach einer freien Mitarbeit für die "Süddeutsche Zeitung" in München von 2003 bis 2009 und seiner Tätigkeit für den Bayerischen Rundfunk landete er 2007 beim ZDF. 2013, im Alter von 30 Jahren, bekam er die Möglichkeit, das "Sportstudio" zu moderieren. Zuvor war er dort als Reporter und Interviewer aktiv. Genauso für das "ZDF-Morgenmagazin", das er von 2011 bis 2020 moderierte. An Breyer kam so gut wie kein Sportereignis vorbei. Dazu zählen die UEFA Champions League und verschiedene WM- oder EM-Turniere.

Warum Jochen Breyer Kontroversen auslöste

Ein Interview mit Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp für das "Sportstudio" im April 2020 hatte Folgen für Jochen Breyer. Vorausgegangen war die Bundesliga-Partie zwischen der TSG Hoffenheim und dem FC Bayern. Das Spiel wurde zweimal unterbrochen, weil Hopp erheblich beleidigt wurde.

In der Sendung wurde schließlich ein Interview mit Hopp gezeigt, bei dem sein Konflikt mit den Ultras im Mittelpunkt stand. Kritik gab es für Breyer, weil es kein Live-Gespräch war, sondern Hopp mit Video-Mitschnitten auf zuvor eingereichte Fragen antwortete.

Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp wurde massiv angefeindet.

Darüber hinaus wurde Breyer damit konfrontiert, dass er zuvor als Nebentätigkeit den Neujahrsempfang der TSG Hoffenheim moderierte. Der Vorwurf eines Interessenkonflikts wurde laut. Die Konsequenz war, dass der Moderator mitteilte, keine Moderationen mehr für Bundesligavereine zu tätigen. "Ich hatte schon zuvor Anfragen von Bundesligaklubs in aller Regel abgesagt und werde da künftig keine Ausnahmen mehr machen", sagte er damals auf Anfrage von "ZAPP", wie der NDR berichtete.

Im März 2021 erschien schließlich die Dokumentation "Der Prozess: Wie Dietmar Hopp zur Hassfigur der Ultras wurde" beim ZDF, in dem die Geschehnisse rund um die Fanszene aufgearbeitet wurden.

Im Interview mit der "taz" offenbarte Breyer 2021: "Damals gab es aus den Fanszenen Kritik, wir hätten das Thema nicht ausgewogen behandelt. Und sie hatten recht. Das war damals nicht gut von uns, das war nicht gut von mir." Und weiter: "Die Kritik hat sehr an mir genagt, ja. Ich habe mich ein paar Tage nach der Sendung mit Vertretern der Ultraszene getroffen, um mir ihre Version anzuhören."

Jochen Breyer wird in Reportagen politisch

Jochen Breyer ist bekannt für seine gesellschaftskritischen Reportagen. Von 2017 bis 2021 war er Presenter der Reihe "Am Puls Deutschlands". Großes Aufsehen erregte seine Doku "Geheimsache Katar", die 2022 erschien. Dabei ging es um das Gastgeberland der Fußball-Weltmeisterschaft. Unter anderem wurde thematisiert, wie das Sport-Event dort überhaupt ausgerichtet werden konnte. Ende 2023 legte Breyer mit "Die geheime Welt der Superreichen – Das Milliardenspiel" nach.

Jochen Breyer: ZDF-Star erfuhr besondere Würdigung

Jochen Breyer wurde für seine journalistische Arbeit vielfach ausgezeichnet. 2013 erhielt er in der Kategorie "Bester Newcomer" den Deutschen Sportjournalistenpreis. 2019 durfte er sich über den Deutschen Fernsehpreis freuen. Zwei Jahre später gab es für ihn erneut den Deutschen Sportjournalistenpreis.

Dieses Mal wurde er als "Bester Sportmoderator" geehrt. Auch als "Journalist des Jahres" erhielt er 2022 für den Bereich Sport eine Auszeichnung. Zuletzt bekam er wieder den Deutschen Fernsehpreis.

Wie Jochen Breyer öffentlich mit seinem Privatleben umgeht

Jochen Breyer hält sein Privatleben konsequent aus der Öffentlichkeit raus. Es ist nicht bekannt, ob der Moderator in einer Beziehung lebt oder gar verheiratet ist. In jedem Fall hat er auch abseits seines Jobs eine große Vorliebe für den Sport. Als gebürtiger Heidelberger sei er Fan des Karlsruher SC, gibt der MDR an.

Auch auf Jochen Breyers Instagram-Profil bleibt es sportlich. Hier postet er zahlreiche Schnappschüsse rund um seine TV-Jobs. Aber auch ein Bild von einem weniger schönen Erlebnis aus dem Urlaub ist zu sehen. Im Juli 2023 teilte er eine Aufnahme von einer roten Stelle am Oberarm. Grund dafür war eine Begegnung mit einer Feuerqualle. Den Schmerz nahm er mit Humor und schrieb: "Habe mir im Urlaub ein neues Tattoo stechen lassen: eine Feuerqualle. Hat sehr gebrannt."

Video: YouTube/Lightcycle-Team

Das Thema Nachhaltigkeit liegt Breyer besonders am Herzen. Im Rahmen der Lightcycle Aufklärungsinitiative "Einfach Licht recyceln!" sagte er 2024: "Sportveranstaltungen werden zum Glück viel nachhaltiger. Ich finde das auch richtig. Der Sport hat eine Vorbildfunktion für die Gesellschaft, für uns alle." Zu den Olympischen Spielen in Paris werde er "ganz sicher mit der Bahn fahren", merkte er an. Früher wäre er wahrscheinlich geflogen.