Manuel Neuer über aufkommende Kritik und seine DFB-Zukunft

By Yannik Möller

Die Wahrscheinlichkeit, dass Manuel Neuer mit dieser Europameisterschaft sein letztes großes Turnier für die Deutsche Nationalmannschaft spielen wird, ist durch sein Alter automatisch gegeben. Mit seinen 38 Jahren gehört er nun einmal zum alten Eisen.

Deshalb wurde ihm auf der Pressekonferenz am Montag die Frage gestellt, ob er schon wisse, ob er zurzeit sein letztes Turnier spiele. "Das kann ich nicht verraten, aber ich werde mir meine Gedanken nach dem Turnier machen", fiel seine Antwort sehr zurückhaltend aus (via Bild).

Den Informationen der Bild nach wird zumindest beim DFB und auch beim FC Bayern davon ausgegangen, dass Neuer die nächste Weltmeisterschaft in zwei Jahren nicht mehr spielen wird.

Zum aktuellen Zeitpunkt scheint es beim Keeper aber auch Gedankenspiele zu geben, die eher für ein Weitermachen sprechen würden - zumindest von ihm aus. "Unser Spiel hat sich jetzt auch ein bisschen verändert", gab er zu bedenken. Dabei verwies er beispielhaft auf die WM 2014: "Damals hatten wir teilweise eine sehr hohe Kette und ich musste ein bisschen den Sweeper-Keeper machen. Wir haben jetzt auch – nichts gegen unsere alten Weltmeister – vielleicht ein bisschen mehr Geschwindigkeit." Dadurch sind die rein körperlichen Anforderungen an ihn womöglich nicht mehr ganz so hoch.

Kritik und Diskussionen gar kein Thema für Neuer

Die Kritik an ihm und seinen Leistungen, die vor allem in den Wochen vor dem EM-Start noch einmal Thema waren, machen Neuer derweil nichts aus. "Ich habe mir nichts durchgelesen", stellte er klar. Er führte aus: " Ich hab es immer so gemacht, dass ich mit den Verantwortlichen alles analysiere und bespreche. Wichtig ist das Vertrauensverhältnis. Das ist sehr groß und deshalb war der Fokus auf Schottland und die Gruppenphase gerichtet."

Von Julian Nagelsmann hat Neuer das volle Vertrauen ausgesprochen bekommen. Deshalb hat der Bundestrainer auch weiterhin auf den routinierten Schlussmann gesetzt. Im Eröffnungsspiel gegen Schottland wurde Neuer noch nicht geprüft. Am Gegentor, dem abgefälschten Eigentor von Antonio Rüdiger, traf ihn keinerlei Schuld.


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