Bierbauch: Wie entsteht er und wie wird man ihn wieder los?

Ein Bierbauch entsteht nicht nur durch zu viel Bier.

Zum Grillen, zur Fußball-EM oder beim gemütlichen Treffen mit Freund:innen: Bier zählt für viele als alkoholisches und gesellschaftliches Genussgetränk. Auch nach dem Feierabend kann der Gerstensaft entspannend wirken.

Das Getränk ist jedoch sehr kalorienreich und ungesund. Deshalb heißt es, dass zu viel Bier dick macht. Wir erklären dir, ob zu viel Bier tatsächlich einen sogenannten Bierbauch verursacht.

Das Public Viewing wird zusammen mit Freunden und einem kühlen Bier genossen.

Was ist ein Bierbauch überhaupt?

Ein Bierbauch beschreibt Fettansammlungen im Bauchbereich, die sehr fest und rundlich sind. Das Fett häuft sich nicht nur unter der Haut, sondern sammelt sich auch im Bauchraum um Darm, Leber und andere innere Organe an.

In der Fachsprache wird das Fett als "viszerales Fett" betitelt, das der Gesundheit enormen Schaden zufügen kann. Bei diesen Werten sollten die Alarmglocken läuten: Ab einem Umfang von 94 Zentimetern bei Männern und 80 Zentimetern bei Frauen, erhöht sich das Risiko für körperliche und gesundheitliche Beschwerden, heißt es bei der AOK Gesundheitskasse.

Neben den Genen beeinflussen Geschlechtshormone, psychische und soziale Faktoren und Erkrankungen die Verteilung des Körperfetts. Wenn du an einen Bierbauch denkst, schwebst dir wahrscheinlich der Körper eines Mannes vor. Das liegt daran, dass Bierbäuche meistens bei Männern vorkommen.

Beim männlichen Geschlecht setzt das Fett überwiegend am Oberkörper an, bei Frauen sammelt es sich an Oberschenkeln, Hüften und Po. Natürlich gibt es hier auch Ausnahmen.

Männer sind besonders anfällig für Fettpölsterchen am Oberkörper.

Wie entsteht ein Bierbauch?

Wie der Name bereits sagt, entsteht der Bierbauch teilweise durch zu viel Bier. Doch das alkoholische Getränk trägt nicht alleine die Schuld an einem dicken Bauch: Grundsätzlich sammelt sich Fett an deinem Bauch an, wenn du zu viele Kalorien konsumierst und den Overload an Energie nicht wieder verbrennst. Der körperliche Mechanismus speichert dann die unverbrauchten Reserven.

Schlafmangel, zu viel Stress und wenig Bewegung können ebenfalls zur Gewichtszunahme führen. Zu wenig Schlaf und Schlafstörungen verursachen oft ein allgemeines, unwohles Gefühl. Betroffene versuchen das mit mehr Essen zu bekämpfen und werden dadurch dicker – ein Teufelskreis.

Das Bier sollte dabei aber nicht in Vergessenheit geraten: Ein hoher Alkoholkonsum führt zu Übergewicht. Das liegt zum einen an dem enormen Kaloriengehalt von Alkohol. Ein Gramm Alkohol zählt stolze sieben Kilokalorien. Zum Vergleich: Ein Gramm Fett enthält neun und ein Gramm Kohlenhydrate vier Kilokalorien.

Ein halber Liter Bier – wie er oft in Flaschen erhältlich ist – liefert durchschnittlich 220 Kilokalorien. Das entspricht bereits dem Wert einer kleinen Mahlzeit.

Ein weiteres Problem des Alkoholkonsums ist das erhöhte Hungergefühl. Die Bitterstoffe im Bier treiben den Appetit an und lassen uns über den Hunger hinaus essen. Alkohol raubt unserem Körper außerdem wichtige Mineralstoffe.

Damit der Verlust ausbalanciert wird, steigt die Lust auf deftige und salzige Speisen. Deshalb haben wir nach einer Partynacht oft Lust auf einen Döner oder eine Pizza.

Bier lässt die Gelüste auf deftige Speisen wie Pizza oder Burger steigen.

Warum schadet ein Bierbauch der Gesundheit?

Ein Bierbauch sieht optisch nicht wirklich attraktiv aus. Doch das ist nicht das einzige Problem: Das viszerale Fett ist nicht wie gewöhnliches Unterhautfettgewebe zusammengesetzt. Außerdem produziert es unterschiedliche aktive Substanzen.

Die Entzündungsstoffe beschädigen die Blutgefäße, erleichtern Fettstoffwechselstörungen und erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Fettsäuren können freigesetzt werden und sich ihren Weg direkt in die Leber bahnen, wo sie die Herstellung von Blutfetten prägen können.

Das viszerale Fett bedeutet automatisch einen höheren Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin – das "schlechte" Cholesterin. Hingegen sinkt das "gute" HDL-Cholesterin und die Insulinresistenz. Die Insulinresistenz kannst du dir als Vorstufe eines gestörten Zuckerstoffwechsels vorstellen.

Die Zellen im Körper können nicht richtig auf typische Insulin-Mengen reagieren und scheitern an der Glukoseaufnahme. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel an und das Risiko für Diabetes springt langfristig in die Höhe.

Doch damit nicht genug: Das viszerale Fettgewebe produziert appetitsteigernde Hormone. Die Betroffenen essen noch mehr, es staut sich mehr Fett an und es werden mehr der fiesen Hormone gebildet – ein endloser Kampf gegen das Übergewicht.

Was kann man gegen einen Bierbauch tun?

Der Bierbauch lässt sich nicht auf dem einfachen Weg per Operation entfernen, denn das funktioniert nur bei Unterhautfettgewebe. Deshalb hilft nur eine Änderung des Lebensstils.

Dabei ist vor allem körperliche Bewegung wichtig: Fachleute raten täglich zu mindestens 30 bis 60 Minuten mittelintensiver Aktivität.

Krafttraining ist auch eine Methode, um Fettgewebe langsam abzubauen. Punktuelles Training wie Sit-ups oder Squats ist dafür weniger geeignet.

Meldung

Die Ernährung spielt auch eine wichtige Rolle. Die Devise lautet: ausgewogen und nicht zu viel essen. Du solltest ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse oder Vollkornprodukte vorziehen und auf Produkte aus weißem Mehl wie Weißbrot oder Nudeln verzichten.

Du solltest die Finger von zuckerhaltigen Getränken lassen und den Alkoholkonsum eindämmen. Außerdem kannst du mit mageren Eiweißquellen wie Nüssen, Hülsenfrüchten oder Getreide einen Bierbauch langfristig loswerden.