Bayern-Umbruch: Welche Transfers im Fokus stehen - Wer kein Thema mehr ist

By Lennart Sörnsen

Der neue Bayern-Trainer Vincent Kompany kommt mit klaren Vorstellungen nach München und will den Kaderumbau beim Rekordmeister vorantreiben. Laut einem Bericht der Sportbild will Kompany vor allem neue Hierarchien schaffen und einen Kader haben, in dem jeder um seine Position kämpfen muss, Stammplatzgarantien soll es nicht mehr geben.

Dazu will der 38-Jährige neben jungen Spielern wie Aleksander Pavlovic und Josip Stanisic, mit denen die Verträge kürzlich verlängert wurden, auch Neuzugänge holen, um sein System in München einzubringen und die Altlasten im Kader nach und nach zu ersetzen. Mit Hiroki Ito vom VfB Stuttgart ist der erste Transfer bereits eingetütet, weitere stehen auf der Liste. Der Japaner soll laut der Sportbild dabei weniger gekostet haben, als bislang angenommen. Demnach habe die Ausstiegsklausel durch den Bundesliga-internen Wechsel lediglich 23,5 Millionen Euro statt der bislang angenommenen 30 Millionen Euro betragen.

Xavi das Top-Transferziel für die Offensive

Allen voran will der FC Bayern Leipzig-Star Xavi Simmons von seinem Stammverein Paris Saint-Germain loseisen. Dabei müsste der deutsche Rekordmeister in Sachen Ablöse allerdings wohl in ähnliche Gefilde vorstoßen wie im vergangenen Sommer bei Harry Kane, der rund 100 Millionen Euro kostete. Kompliziert wird ein Xavi-Transfer, weil die PSV Eindhoven in diesem Sommer mitverdienen würde. Dorthin war der Niederländer von PSG gewechselt, ehe Paris eine Rückkaufoption zog und ihn nach Leipzig verlieh.

Auch ein Transfer von Jonathan Tah steht nach wie vor im Raum, allerdings dürfte die Tendenz derzeit eher in Richtung Verbleib in Leverkusen gehen. Tah würde zwar gerne an die Säbener Straße wechseln, allerdings sollen die Vereine bei der Ablöse noch weit auseinander liegen. Zudem besteht nach dem Transfer von Ito zunächst kein dringender Bedarf auf dieser Position. Zunächst müssten die Bayern vielmehr einen Verteidiger verkaufen.

Führich kein Thema mehr an der Säbener?

Spekulationen gab es auch über weitere Stuttgarter, namentlich Serhou Guirassy und Chris Führich. Bei beiden sollen die Bayern jedoch von einer Verpflichtung Abstand genommen haben. Führich sei beobachtet worden, aber derzeit kein Thema. Der deutsche Nationalspieler steht auch bei Klubs aus Italien und der Premier League auf dem Zettel.

Ähnlich sieht es bei Guirassy aus. Zwar gebe es Befürworter im Verein, die letzte Überzeugung fehle jedoch, eine Mehrheit sei nicht zu finden. Guirassy soll vielmehr vor einem Wechsel nach Dortmund stehen. Die Ruhr Nachrichten berichten, dass sich der Torjäger "zu 90 Prozent" für einen Wechsel zum BVB entschieden habe.

Darüber hinaus berichtet die Sportbild auch über mögliche Abgänge, wobei es sich zumeist um Spieler handelt, die sportlich nicht voll überzeugen konnten oder verletzungsanfällig sind. Sowohl Serge Gnabry als auch Kingsley Coman sollen bei entsprechenden Angeboten den Verein verlassen dürfen. Zudem soll auch Matthijs De Ligt weiterhin ein Verkaufskandidat sein, der Niederländer passt nicht ganz in das System von Kompany, der lieber auf spielstarke Innenverteidiger wie Upamecano oder Ito setzt, und würde wohl eine hohe Ablösesumme einbringen.

Auch Kimmich und Goretzka unter Verkaufskandidaten?

In der Liste der Sportbild tauchen zwei weitere prominente Namen auf. Joshua Kimmich und Leon Goretzka sollen den Verein bei passenden Angeboten ebenfalls verlassen dürfen!

Insbesondere ein Abgang von Kimmich wäre durchaus eine Überraschung, gilt der 29-Jährige doch eigentlich seit jeher als Kandidat auf die Kapitänsrolle und als absolute Identifikationsfigur - auch wenn die Kritik an ihm in den vergangenen Monaten wuchs. Der spielstarke und vielseitige Mittelfeldspieler und Verteidiger dürfte auch in das System von Kompany passen, City-Coach Pep Guardiola gilt als Fan und größter Förderer Kimmichs und ist zugleich das große Vorbild Kompanys. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung in dieser Woche hatte Kimmich seine Zukunft offen gelassen. Dabei kündigte er Gespräche nach der EM über eine mögliche Verlängerung seines nur noch bis 2025 gültigen Vertrages an.

So oder so soll weiterhin João Palhinha vom FC Fulham kommen. Die Bayern verhandeln noch mit dem Premier-League-Klub, wollen den Transfer so schnell wie möglich über die Bühne bringen. Der Portugiese galt bereits im vergangenen Sommer als Wunschspieler des Bundesliga-Dritten, musste dann aber doch in England bleiben. Das letzte Angebot der Bayern über 42 Millionen Euro soll Fulham allerdings abgelehnt haben, die Schmerzgrenze soll bei 45 Millionen Ablöse plus Bonuszahlungen liegen. Ob ein Transfer zustande kommt, bleibt also abzuwarten. Eine ähnliche Erfahrung wie im vergangenen Sommer will der Rekordmeister jedenfalls vermeiden.


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