FC Bayern: Oliver Kahn wird im Zoff mit Lothar Matthäus persönlich

Die Kritik von Lothar Matthäus will Oliver Kahn nicht unkommentiert lassen.

Bei der Heim-EM haben bislang einige deutsche Spieler überzeugt, bezüglich der spielerischen Klasse stechen aber vor allem die beiden Offensivkünstler Florian Wirtz und Jamal Musiala heraus.

Das Duo mit dem Spitznamen "Wusiala" ist für die kreativen Elemente im Offensivspiel des DFB-Teams verantwortlich und erfüllt diese Aufgabe bislang mit Bravour.Viele Expert:innen sind sich einig: Wirtz und Musiala würden wohl in jedem Team der Welt in der Startformation stehen.

Die beiden "Zauberlehrlinge" des DFB: Florian Wirtz und Jamal Musiala.

Vom deutschen Rekordmeister FC Bayern hatte TV-Experte Lothar Matthäus deshalb jüngst gefordert, mit Musiala zu verlängern und Wirtz aus Leverkusen zu verpflichten. Nur das würde dem Selbstverständnis der Bayern entsprechen, so das Argument von Matthäus.

"Wäre ich Bayern-Manager, würde ich alles versuchen, um bereits jetzt eine Einigung ab 2025 zu finden", schrieb der deutsche Rekordnationalspieler, der selbst eine lange FCB-Vergangenheit hat, in seiner "Sport Bild"-Kolumne.

Weil er dabei auch kräftig gegen die frühere Bayern-Führung austeilte, sah sich einer der Angegriffenen, Oliver Kahn, nun genötigt, einiges richtigzustellen.

Wegen der vergangenen Transferpolitik der Münchner stecke der neue Sportvorstand Max Eberl "mindestens in einem Dilemma", schrieb Matthäusin seiner Kolumne unter anderem. Der Experte weiter: "Unter seinem Vorgänger Hasan Salihamidžić und CEO Oliver Kahn wurde viel Geld – sagen wir mal so – nicht gut angelegt. Sondern in hohe Ablösen für Spieler und Trainer gesteckt und in deren Abfindungen."

Eine Aussage, die Kahn nicht so stehen lassen wollte. Bei Instagram und auf Linkedin bezog er am Donnerstag mit "einigen faktischen Anmerkungen" Stellung.

FC Bayern: Oliver Kahn kontert Kritik von Lothar Matthäus

"Während meiner Zeit als Vorstand hatte ichstets mit großer Sorgfalt gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen und dem Aufsichtsrat die finanziellen Aspekte des Vereins im Blick", schreibt Kahn zu einem in schwarz-weiß gehaltenen Foto von sich. "In Corona-Zeiten war der FC Bayern München einer der ganz wenigen top CL-Klubs, der einen Gewinn ausweisen konnte", erinnert der frühere Welttorhüter.

Darüber hinaus habe der FC Bayern unter seiner Führung in der Saison 2022/23 einen "bisher nie da gewesenen Umsatzrekord im Konzern in Höhe von 854,2 Mio. Euro erwirtschaftet" und das unter anderem durch den Verkauf von Spielern für über 100 Millionen Euro.

FC Bayern: Oliver Kahn wird gegen Lothar Matthäus persönlich

"Die Spielergehälter des FC Bayern München lagen erstens sehr deutlich unter denen unserer CL-Hauptwettbewerber und haben zweitens grundsätzlich immer einen leistungsabhängigen Anteil", schreibt Kahn – ehe er bissig nachschiebt:

"Der 'ewige Experte' Lothar Matthäus hat offensichtlich nicht den Zugang zu den relevanten Fakten, um eine kompetente und fundierte Analyse zu treffen."

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Matthäus hatte in der "Sport Bild" die jüngeren Bayern-Transfers für die Innenverteidigung als Belege für seine Aussagen aufgeführt. Seit der Verpflichtung von Lucas Hernández (2019, Ablöse 80 Millionen Euro) haben die Bayern allein für sechs Innenverteidiger Ablösesummen von insgesamt rund 300 Millionen Euro ausgegeben, rechnete er vor.

"Und Hernández mit seinem 20-Millionen-Gehalt war auch der Auslöser dafür, dass die Gehälter explodiert sind. Einige Spieler bei Bayern waren und sind überbezahlt", befand Matthäus.