Hisbollah droht: EU-Land Zypern kann Teil des Krieges werden

Menschen schauen eine Rede von Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah während einer Gedenkfeier für den verstorbenen Kommandanten am Mittwoch, den 19. Juni 2024. ©Bilal Hussein/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

Der Chef der Terrororganisation Hisbollah Hassan Nasrallah hat Israel und Zypern vor den Konsequenzen gewarnt, wenn sich der Konflikt ausweitet. In einer Fernsehansprache sagte er, dass dann "kein Teil Israels sicher sein wird" und EU-Land Zypern bei einer "Einmischung" ebenfalls zum Ziel werde.

Er beschuldigte Zypern, Israel bei potenziellen Militäroperationen gegen den Libanon zu unterstützen. Nasrallah warnte, dass jede Zusammenarbeit mit dem "israelischen Feind" Zypern automatisch in den Konflikt verwickeln würde, wodurch es zum "legitimen Ziel des Widerstands" werde.

„Die Öffnung zyprischer Flughäfen und Basen für den israelischen Feind, um den Libanon anzugreifen, würde bedeuten, dass die zyprische Regierung Teil des Krieges ist“, sagte der Hisbollah-Chef in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Auf Zypern befinden sich zwei britische Militärstützpunkte, darunter auch ein Luftwaffenstützpunkt. Diese liegen jedoch auf britischem Hoheitsgebiet und unterliegen nicht der Kontrolle der zyprischen Regierung.

Bei einer Gedenkfeier für den getöteten Hisbollah-Kommandeur Taleb Abdullah, der letzte Woche bei einem israelischen Luftangriff im Südlibanon zusammen mit drei weiteren Personen getötet wurde, äußerte sich Nasrallah zum eskalierenden Konflikt mit Israel und sagte, die Hisbollah wolle keinen "totalen Krieg, sondern handele nur zur Unterstützung der Hamas".

Israel und Zypern weisen jegliche direkte Beteiligung an militärischen Aktivitäten zurück

Die Reaktionen aus Israel und Zypern waren entschieden. Beide Länder wiesen jegliche direkte Beteiligung an militärischen Aktivitäten zurück und betonten ihre Rolle in humanitären Maßnahmen. Der Präsident von Zypern betonte, dass sein Land keine Konflikte schüre, sondern vielmehr Teil der Lösung sei.

Diese Spannungen haben die internationale Gemeinschaft alarmiert. Sie befürchtet, dass der anhaltende Schusswechsel zwischen der Hisbollah und Israel zu einem breiteren regionalen Konflikt eskalieren könnte.

Vertreter der USA, der EU und der Vereinten Nationen haben zu diplomatischer Zurückhaltung aufgerufen.

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