Festivals: Neue Toiletten für Frauen sollen Wartezeiten verkürzen

Die Urinale für Frauen stehen auf der Kieler Woche.

Mit dem Sommer kommt auch die Festivalsaison. Hurricane. Fusion oder Wacken – im Sommer gibt es besonders viele Veranstaltungen und Feste im Freien. Die Veranstalter stehen dabei jedes Mal vor der Herausforderung, für eine hygienische und ausreichende Toilettensituation zu sorgen.

Für die Besucher:innen ist es schließlich besonders nervig, wenn sie statt zu feiern und zu tanzen, viel zu lange bei den Toiletten anstehen müssen.

Für alle, die im Stehen pinkeln können, geht das bei vorhandenen Urinalen normalerweise deutlich schneller. Frauen stehen hingegen meist besonders lange bei den Toiletten an. Auf der Kieler Woche will man gegen diese Ungleichberechtigung nun vorgehen.

Kürzere Wartezeit vor Toiletten – Kieler Woche testet "Lapee"

Zum ersten Mal gibt es für Frauen hier kostenlose Urinale. An sieben Standorten werden acht dieser speziellen Toilettenhäuschen während der Kieler Woche in der Stadt zu finden sein, unter anderem im Schlossgarten.

"Wir hatten jahrelang immer ein Toilettenthema: Nie reichen die aus, immer gibt es lange Schlangen", sagt Projektleiterin Johanna Lantofsky laut den "Kieler Nachrichten".

Meldung

Die speziellen Urinale heißen "Lapee" und kommen aus Dänemark. Sie haben eine geschwungene Form und drei Flügel. In diesen drei Flügeln befindet sich jeweils ein Urinal. Man gelangt ihr zufolge über eine kleine Treppe hinein. Dort befindet sich eine runde Öffnung, über die man sich dann hocken kann. Lantofsky rät, sich für mehr Stabilität an die Wand zu lehnen

Anders als bei normalen Toiletten muss man hier allerdings Hose und Unterhose ausziehen oder bis zu den Knöcheln schieben. Die Hersteller werben damit, dass der Toilettengang trotzdem schneller gehen soll.

Urinale auf Kieler Woche: Kritik wegen Sicherheit und pinker Farbe

Das "Lapee" hat keine Türen und ist relativ niedrig. Steht man direkt davor, kann man in die Kabine schauen. Das wirft die Frage nach der Sicherheit für die Benutzer:innen auf. Die Architektin Gina Périer versichert laut "Bild", dass durch die Form an sich die Privatsphäre gegeben sei.

Auf der Kieler Woche sollen die Urinale an eher ruhigeren Orten stehen, die einen Sichtschutz bekommen sollen. Außerdem solle das Personal die Toilettenhäuschen im Blick behalten.

Kritik an dem "Lapee" gibt es auch wegen der pinken Farbe. Die klischeehafte Farbauswahl erkennt auch das Team um die Kieler Woche, sieht aber einen Vorteil in der guten Sichtbarkeit. Nur für Frauen ist das Urinal übrigens nicht. Es richtet sich an alle, die hockend urinieren möchten. Wer im Stehen urinieren könne, solle laut Lantofsky diese Möglichkeit aber nutzen.

Video: YouTube/NDR Info

Das "Lapee" kommt bereits seit einigen Jahren und über die ganze Welt verteilt auf Festivlas zum Einsatz.