Oliver Pocher kommt in Kino nicht rein: Comedian zieht geschmacklosen Vergleich

Oliver Pocher konnte mit seinem Nachwuchs "Bad Boys 4" nicht sehen.

Derzeit verbringt Oliver Pocher mit allen seinen Kindern viel Zeit. Aus der Ehe mit Sandy Meyer-Wölden stammen zwei Söhne und eine Tochter, die in Miami leben. Mit seiner Tochter Nayla als auch mit seinen eigenen Zwillingssöhnen war er jeweils bei einem Spiel im Stadion, um die Europameisterschaft hautnah mitzuerleben.

Zum einen verfolgte er mit Nayla und ihrer Freundin die erste Partie, die zweite sah er schließlich mit seinen Söhnen in Stuttgart an. In der neuesten Podcastfolge von "Die Pochers! Frisch recycelt", die es exklusiv auf Podimo zu hören gibt, berichtete der Komiker davon, dass bei einer Unternehmung nicht alles glatt lief. Auslöser dafür war ausgerechnet ein Kinobesuch.

Oliver Pocher will Altersfreigabe umgehen

Oliver Pocher wollte sich mit seinen Kindern "Bad Boys: Ride or Die" im Kino ansehen. Das Problem war allerdings, dass keines von ihnen 16 Jahre alt ist. Für den Actionstreifen mit Will Smith und Martin Lawrence gibt es eine Altersbeschränkung. Der 46-Jährige erzählte, dass er davon ausgegangen sei, dass sich das in Deutschland mit den Bestimmungen gelockert habe, wenn ein Elternteil dabei sei.

"In Amerika ist das scheißegal, wenn ein Erziehungsberechtigter mitkommt", wetterte er. Die Karten kaufte er im Übrigen bereits vorher online, die Snacks kamen vor Ort dazu. Inklusive mit Hima, Amiras Bruder, wollten sie den Film ansehen. Die Kinder seien vorher gebrieft worden, zu sagen, sie seien 16 Jahre alt. In den Kinosaal kamen sie allerdings nicht.

Ein Mitarbeiter habe gleich klargestellt: "Der Film ist ab 16. Das geht nun wirklich nicht." Der Comedian erzählte: "Ich habe gesagt: 'Jetzt mal ernsthaft, ich bin mit dabei, im Internet können die sich alle möglichen Sachen angucken. Wenn Will Smith in einem Film Leute erschießt, bekommen die das mittlerweile verkraftet.'" Der Angestellte blieb laut Pocher dabei: "Ja, aber ich kann das nicht machen."

Sandy Meyer-Wölden bittet um Verständnis

Ein anderer sei dazugekommen und wies ihn darauf hin, dass das Ordnungsamt kommen könne. Hier habe Pocher argumentiert: "Leute, ganz kurz, es ist Europameisterschaft, sechs Leute sitzen in dem Kino. Sagt mir bitte ganz kurz, wie oft das Ordnungsamt reinkam, Licht anmachte, den Film stoppte und es eine Ausweiskontrolle gab?" Die Mitarbeiter hielten sich weiter an ihre Richtlinien.

Video: YouTube/Sony Pictures Entertainment

Für den Komiker schien das Thema damit aber noch nicht beendet zu sein. Er verstand im Grunde, dass sie das nicht dürften. Dennoch startete er einen neuen Versuch und schlug vor, dass sie nicht hingucken sollten. Sie würden zwei Minuten warten und sich dann hinsetzen, wenn es schon dunkel sei. Die Antwort des Personals änderte sich nicht, sie können es trotzdem nicht machen.

Sandy Meyer-Wölden grätschte an der Stelle dazwischen und merkte an: "Aber habe doch ein bisschen Empathie, er hat doch nur seinen Job gemacht."

Dazu zog Pocher einen heftigen Vergleich: "Ich habe gerade noch mal 'Die Wannseekonferenz' gesehen, die haben alle nur ihren Job gemacht." Zur Erinnerung: 1942 trafen sich Vertreter des NS-Regimes in einer Villa am Berliner Wannsee, um den Holocaust an den Juden zu koordinieren.

Pocher sagte weiter: "Man muss immer abwägen: Will ich Geld verdienen oder halte ich mich an die Regeln." Im Anschluss sprach er über einen Fall, der vor Gericht landete.

Pocher spricht über Gerichtsprozess gegen Fat Comedy

Ende März 2022 wurde Pocher Opfer eines Angriffs. Fat Comedy schlug ihm am Rande des Boxkampfs von Felix Sturm in der Dortmunder Westfalenhalle ins Gesicht.Ein Gericht hatte Fat Comedy der vorsätzlichen Körperverletzung schuldig gesprochen. Er soll 1800 Euro zahlen, das entspricht 120 Tagessätzen von je 15 Euro. Pocher betonte:

"Wenn dir einer während des Boxkampfs in die Fresse haut, dann gibt es zwei Jahre später ein Gerichtsurteil, wo nichts passiert beziehungsweise 1800 Euro bezahlt werden müssen. Es ist auch egal, der Prozess ist abgehakt. Aber das ist genau das, was in Deutschland bei vielen Leuten für eine gewisse Frustration sorgt. Man sieht, dass viele wirkliche Straftaten oder Verbrechen einfach so durchgehen."

Wenn man allerdings im Kino einen Film ab 16 gucken möchte, das Alter aber noch nicht habe, heiße es: "Das sind die Regeln, daran müssen wir uns schon halten." Sandy gab ihm wiederum einen Tipp dafür, um sich besser zu fühlen.

Da es im Englischen Garten in München viele nackte Menschen geben würde, schlug sie scherzhaft vor: "Du kannst an die Isar gehen und deinen ganzen Frust nackt vertanzen. Vielleicht tut dir das gut, einfach mal die Energien in Fluss zu bringen."

Am Ende zeigte sich Pocher doch noch versöhnlich und bedankte sich bei dem Kino-Mitarbeiter, der ihm sämtliche Snacks und die Karten erstattete. "Er war total nett, das muss er nicht machen", sagte er.