Krebsgefahr durch Kult-Getränk: Was ist dran an den Gerüchten um Aperol Spritz?

Aperol Spritz hat sich zu einem Kult-Getränk entwickelt.

Ursprünglich als Aperitif vor dem Essen gedacht, hat sich der Aperol Spritz zu einem echten Kult-Getränk entwickelt. Besonders im Sommer gilt er als beliebter Drink. Das Getränk aus Italien besteht aus Prosecco, Aperol und Soda.

Zuletzt hielt sich aber hartnäckig das Gerücht, dass das beliebte fruchtig-bittere Getränk krebserregend sein könnte. Ein Experte erklärt, welche Gefahr wirklich von Aperol Spritz ausgehen könnte.

Aperol Spritz: Farbstoffe ungesund, Krebsgefahr aber nicht belegt

Aperol Spritz besticht durch seine orange-rote Farbe. Genau hier soll der Grund für die angebliche Krebsgefahr zu finden sein. Damit der Aperol seine an Orangen erinnernde Farbe bekommt, enthält er Farbstoffe. "Farbstoffe sind Zusatzstoffe und damit ohnehin ungesund, da sie vollsynthetisch sind. Das an sich ist schon mal eine Belastung für den Körper", sagt Ernährungsexperte Dr. Volker Manz im Interview mit RTL.

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Der Farbstoff E110 ist gelb, beziehungsweise orange. E124 ist rot und sei in den USA sogar verboten – "und das, obwohl die Amerikaner ja eigentlich lässiger mit solchen Kennzeichnungen umgehen", sagt Manz. "Das sollte einem schon zu denken geben."

Aber: Echte Studien, dass Aperol wirklich für den Menschen krebserregend ist, gibt es nach Aussage des Experten nicht.

Es gebe Tierversuche und Chemiker:innen, die darauf hinweisen, "dass E124 als Textilfarbe genutzt wurde, die in Verruf geraten ist, weil sie Hautallergien ausgelöst hat", sagt er. Und weiter: "Dann macht es schon Sinn, dass man diesen Farbstoff vielleicht nicht übermäßig in Form eines Getränks konsumieren sollte, oder?"

Bei den Tierversuchen sei es bei hohen Dosierungen tatsächlich zu einer vermehrten Tumorbildung gekommen. Der Experte stellt aber klar, dass sich solche Tierversuche nie eins zu eins auf Menschen übertragen ließen. Es lasse sich also nicht belegen, dass Aperol tatsächlich per se krebserregend sei.

"Das toxische Trio": Experte sieht trotzdem Gefahr in Aperol

Manz sieht in dem beliebten Sommer-Getränk trotzdem eine potenzielle Gefahr für die Gesundheit. Zucker, Alkohol und künstliche Zusatzstoffe wie Farbstoffe finden sich in dem Aperitif – eine Kombination, die der Experte "das toxische Trio" nennt.

Er kommt auch auf die Bedeutung von Stress zu sprechen. Darunter versteht er nicht nur zeitlichen Stress, sondern auch Aspekte wie Strahlungen oder eine mangelnde Schlafhygiene. Das alles sei nicht gut für den Körper. Wenn man dann zusätzlich etwa noch einen Aperol Spritz trinken würde, sei das kontraproduktiv und würde "das Fass eigentlich zum Überlaufen" bringen. Manz betont gegenüber RTL:

"An dieser Stelle wäre es falsch, den Gesundheits-Übeltäter nur im Farbstoff zu suchen, wenn vorher schon einiges schiefgelaufen ist. Man kann sagen, dass Farbstoffe an sich – und somit auch im Aperol – schädlich sind – aber meist sind viele Dinge, die das Krebsrisiko begünstigen, vorgeschaltet. Man muss alles in seiner Gesamtheit betrachten."