Makaberes Ranking verhöhnt verunglückte Balconing-Opfer auf Mallorca

Auf Mallorca klettern immer wieder betrunkene Touristen von Balkon zu Balkon.

In den vergangenen Wochen häuften sich erneut die Fälle von zu Tode gekommenen Tourist:innen auf Mallorca, die durch das sogenannte "Balconing" gestorben sind. Der Begriff bezeichnet eine hochriskante Praxis, die derzeit offenbar wieder im Trend ist. Dabei klettern Menschen von einem Balkon zum nächsten oder springen in Pools darunter, meist in Hotels.

Eine mehr als fragwürdige Anti-Touristengruppe verhöhnt nun Urlauber:innen, die beim Balconing auf den Balearen zu Tode gekommen sind. Die Mitglieder zelebrieren regelrecht die Todesfälle und nennen sie zynisch "Meister und Herren dieser Sportart".

Böses Mallorca-Ranking: Sterben beim Balconing als Sportart

Die Gruppe namens "Balconing Balearic Federation", führt auf X ein makabres Ranking, ähnlich wie jenes einer Fußballliga. Dabei werden Nationen Punkte für Todesfälle oder schwere Verletzungen beim Balconing zugewiesen. Die Opfer werden etwa als "tote Athleten" bezeichnet, wie der britische "Mirror" berichtet.

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Die Gruppe zählt demnach die Zahl der Todesfälle in Ferienorten auf den Balearen, die durch das gefährliche Balconing verursacht wurden. Für jede Person, die dabei stirbt, werden zwei Punkte vergeben. Für Verletzte gibt es jeweils einen Punkt.

Die Gruppe verspottet die tragischen Todesfälle mit Fußballreferenzen und zeigt keinerlei Mitgefühl. Als die Marke von 100 Todesfällen auf den Inseln – einschließlich Mallorca, Menorca und Ibiza – erreicht wurde, schrieb sie laut "Mirror": "Liebe Fans, wir feiern." Die Verstorbenen wurden auf Katalanisch als "tote Athleten" bezeichnet. Zudem hieß es demnach: "Glückwunsch an alle, die dies möglich gemacht haben."

Großbritannien und Deutschland führen im makabren Ranking

Großbritannien führt das Ranking derzeit an: mit 197 Punkten für 42 Todesfälle und 113 Verletzungen seit 1999 auf den Balearen. Über den "Sieger" postete die Gruppe: "Es ist klar, dass die Briten Meister und Herren dieser Sportart sind. Sie springen mehr als doppelt so oft wie jede andere Nationalität."

Ein weiterer Beitrag fügte hinzu: "Nicht nur das, man müsste die Zahlen aller anderen Länder zusammenzählen, um ihre Werte zu erreichen. Eine soziologische Studie ist nötig, um zu klären, warum die Briten die Statistiken beim Sturz von Balkonen brechen."

Der jüngste Anstieg deutscher Todesfälle durch Balconing wurde als "Hattrick von Kisten" und als "neue technisch-taktische Ausstellung" bezeichnet. Ein Opfer war ein 24-Jähriger, der zwölf Meter in die Tiefe stürzte, nachdem er versucht hatte, sein Hotel zu erklimmen, nachdem er aus seinem Zimmer ausgesperrt worden war. Ein weiteres Opfer war ein 21-Jähriger, der vom Geländer seines Balkons im zweiten Stock fiel, nachdem er nach einer durchzechten Nacht eingeschlafen war.

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Balconing im Urlaub: eine potenziell tödliche Idee

Die Behörden auf Mallorca haben Maßnahmen gegen das gefährliche Balconing ergriffen und verhängen Geldstrafen von bis zu 30.000 Euro für diejenigen, die dabei erwischt werden. Auch Hotels können mit hohen Strafen belegt werden. Doch die Beamten haben Schwierigkeiten, diese tödliche Praxis vollständig zu stoppen.

Klar ist, ob im Urlaub auf Mallorca oder anderswo: Vom Balconing ist dringend abzuraten. Denn egal wie lustig es in einem unbeschwerten oder alkoholisierten Zustand erscheinen mag, es kann tödlich enden.