Wie gesund ist das Süßungsmittel Xylit und hilft es beim Abnehmen?

Xylit hat sich bereits in einigen Supermarkt-Regalen etabliert.

Auf Social Media kursieren immer wieder Trends um Lebensmittel oder Produkte, die das Aussehen oder die Gesundheit verbessern sollen. Besonders die Gen Z lässt sich von den Clips stark beeinflussen, ohne nachzuforschen, ob die Hypes überhaupt gerechtfertigt sind.

Xylit ist ein Zuckerersatzstoff und sollte als gesunde Alternative zum Haushaltszucker dienen. So wurde es zumindest von Fitness-Influencern angepriesen. Wir erklären dir, was hinter dem Süßungsmittel steckt und ob es überhaupt gesund ist.

Kalorienarme Bonbons aus Birkenzucker lassen sich einfach selber machen.

Was ist Xylit und wie wird es hergestellt?

Bei Xylit handelt es sich um ein Süßungsmittel, das auch häufig als Birkenzucker bezeichnet wird. Ursprünglich wurde der Stoff aus der Rinde von Birken gewonnen.

Mittlerweile sind auch weitere Rohstoffquellen wie andere Harthölzer, Maiskolbenreste, Stroh, Getreidekleie oder Reste aus der Zuckerherstellung bekannt. Außerdem steckt es in vielen Früchten, Beeren und Gemüsepflanzen.

Um den Zuckerersatz industriell herzustellen, wird viel Aufwand betrieben. In den Rohstoffen ist lediglich Holzzucker enthalten. Der muss mit hohen Temperaturen und Säure extrahiert werden. Danach wird mit Druck gearbeitet, damit sich der Holzzucker in Xylit umwandelt. Der Birkenzucker ist daher schon mal kein natürlicher und umweltfreundlicher Ersatzstoff.

Vom Aussehen, Geschmack und von der Konsistenz unterscheidet sich Xylit nicht sonderlich vom gewöhnlichen Haushaltszucker. Aus chemischer Sicht zählt das Süßungsmittel jedoch zu den Zuckeralkoholen und nicht zu den Kohlenhydraten.

In zuckerfreien Kaugummis und Bonbons macht sich Xylit unter der Bezeichnung E967 schon lange einen Namen. Viele Menschen integrieren das Süßungsmittel bereits in ihre Mahlzeiten und Getränke, denn die Rezepte müssen dafür normalerweise nicht angeglichen werden. Gegenüber normalem Haushaltszucker bietet der Stoff durchaus einige Vorteile.

Bauch weg: Kann Xylit beim Abnehmen helfen?

Menschen mit Übergewicht wird oft zu Xylit geraten. Das Süßungsmittel ist zwar nicht völlig kalorienfrei, jedoch zeichnet sich ein deutlicher Unterschied zum Haushaltszucker ab: Dieser zählt pro 100 Gramm schlappe 400 Kilokalorien. Für die gleiche Menge liefert Xylit nur 240 Kilokalorien.

Doch die Lust nach süßen Mahlzeiten bleibt bestehen. Deshalb ist unklar, ob der Ersatzstoff wirklich beim Abnehmen hilft. Denn mit den Süßungsmitteln reduzierst du nur den Zucker in deiner Ernährung. Gesünder und nachhaltiger wäre es, wenn du dich Stück für Stück von süßen Lebensmitteln entwöhnst.

Im Gegensatz zum Haushaltszucker wirkt sich Xylit aber kaum auf den Blutzuckerspiegel aus. Das liegt darin, dass die Verdauung nicht von Insulin beeinflusst wird. Diabetiker können den Birkenzucker deshalb problemlos zu sich nehmen.

Keine Löcher mehr: Xylit schützt offenbar vor Karies

Bei den Zahnärzt:innen kann Xylit wirklich punkten: Zum einen bildet sich damit weniger Zahnbelag. Zum anderen hindert der Stoff das Wachstum der Kariesbakterien und reduziert die Entkalkung der Zähne. Dabei sind vor allem xylithaltige Kaugummis, Zahnpasta oder Mundwasser geeignet.

Das schmerzende Bohren kann dir durch Xylit erspart bleiben.

Ist Xylit nun besser als normaler Haushaltszucker?

Grundsätzlich schadet der Verzehr von Xylit unserer Gesundheit nicht. Es gibt auch keine maximale Tagesdosis wie bei dem Süßungsmittel Stevia, die nicht überschritten werden darf.

Trotzdem ist der Ersatzstoff nicht ohne Bedenken zu genießen: In größeren Mengen hat Xylit eine blähende Wirkung und kann dir Blähungen oder Durchfall bescheren. Lebensmittel, die über zehn Prozent Xylit enthalten, müssen entsprechend gekennzeichnet werden: "Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“.

Außerdem musst du für den Birkenzucker tief in die Tasche greifen: Ein Kilo kostet zwischen zehn und 20 Euro, während du für normalen Zucker noch nicht einmal einen Euro loswirst.

Der Nutri-Score kann im Hinblick auf Süßungsmittel ein falsches Bild vermitteln.

Beim Einkaufen solltest du außerdem im Hinblick auf den Nutri-Score vorsichtig sein. Die Skala berücksichtigt keine Süßstoffe. Deshalb weisen Produkte mit Zuckerersatzstoffen einen besseren Score auf als Produkte mit Haushaltszucker.

Doch deswegen sind sie noch lange nicht gesund für deinen Körper. Achte beim Einkaufen vor allem auf die Inhaltsstoffe und nicht ausschließlich auf den Nutri-Score.