Deutschland steht nicht nur im Achtelfinale der EM im eigenen Land, das DFB-Team feiert auch den Gruppensieg. Und wie! In der aller letzten Minute traf Niclas Füllkrug gegen die Schweiz zum 1:1, plötzlich stand das Frankfurter Stadion Kopf.
Nach der Partie gab's für Julian Nagelsmann viel zu besprechen. Er trat zuerst zum Interview bei MagentaTV an, wo Johannes B. Kerner und Michael Ballack auf ihn warteten. Dann ging es zu Esther Sedlaczek und Bastian Schweinsteiger für die ARD.
Ballack hakte vor allem zum Ende des Gesprächs kritisch nach, wer genau im Team dafür verantwortlich gewesen sei, dass der taktische Matchplan nicht gänzlich aufging. Denn er hatte zuvor schon gesagt: "Wir sind fußballerisch vielen individuell überlegen, also müssen wir mit Widerständen rechnen. Das, was die Schweiz getan hat, war legitim."
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Nagelsmann ging mit den Fragen in beiden Interviews offen um, schließlich hatte sein Team Moral bewiesen. Doch sein Blick richtete sich anschließend schnell wieder nach vorn. Am Samstag steigt das deutsche Achtelfinale, um 21 Uhr ist Anpfiff in Dortmund. Siegtorschütze Füllkrug, der für Borussia Dortmund spielt, freute sich schon darauf: "Nun ja, das ist das beste Stadion in Deutschland", sagte er bei MagentaTV.
Nagelsmann beschäftigte hingegen etwas ganz anderes: Er und sein Trainerteam werden erst spät erfahren, wer der Gegner ist: "Dann haben wir Dienstagabend leider erst sehr spät den Gegner", sagte er. Denkbar ist in Gruppe C, aus der der Gegner kommt, noch jede Konstellation. Die DFB-Elf könnte auf England, Dänemark, Slowenien oder Serbien treffen.
"Mittwoch ist der Haupttrainingstag", sagte Nagelsmann, man könne sich darauf nicht perfekt vorbereiten. "Außer, wenn wir die ganze Nacht durch schneiden." Daher habe er bereits Vorbereitungen getroffen: "Wir haben jetzt alle vier Gegner schon mal vorbereitet. Wir sind relativ gut präpariert im Trainerteam."
Bastian Schweinsteiger, der mit der ehemaligen serbischen Weltklassetennisspielerin Ana Ivanović verheiratet ist, verabschiedete sich mit einem Lacher: "Wenn es die Serben werden, sagst du Bescheid."
Apropos Lebensgefährtin: Julian Nagelsmann machte sich nach den Gesprächen auf den Weg zu seiner Freundin Lena Wurzenberger. Die Kuss-Szenen nach den letzten Partien waren viel beachtet und gingen durchs Land.
Kurios: Beide TV-Teams beobachteten Nagelsmann. Johannes B. Kerner schaltete dann aber lieber ins Studio, weil "für uns das Sportliche immer vorgeht". Das gilt auch für Sedlaczek und Schweinsteiger, aber die sorgten dann doch noch für einen Lacher: "Jetzt ist Schmatzer-Zeit", sagte Schweinsteiger grinsend.
Sedlaczek verstand ihn nicht richtig. "Was bitte?" Jetzt fiel der Groschen. "Ah, ach so. Ah ja. Aber ist doch auch schön", sagte die Moderatorin.
Schweinsteiger nickte und erinnerte sich an die eigene Zeit als Profi: "Das haben wir damals auch nicht anders gemacht."
Doch die Szene war noch nicht vorbei. Denn: Lena Wurzenberger wartete in einem Stadiongang auf ihren Julian, versuchte sich vor den Fotografen zu verstecken:
Das klappte allerdings nur so semi. Denn: In einem Innenraum eines Stadions kann man sich nicht unsichtbar machen.
Nagelsmann und Wurzenberger werden es verkraften. Deutschland ist als Gruppenerster ins Achtelfinale eingezogen. Da hat sich der Coach seinen Kuss verdient.
