Orbán-Eskorte in Stuttgart verunglückt: Polizist stirbt

Ein Motorradpolizist ist nach einem Unfall mit einem privaten PKW ums Leben gekommen.

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Polizist stirbt bei Orbán-Eskorte in Stuttgart

Ein 61-jähriger Motorradpolizist ist bei der Begleitung des ungarischen Regierungschefs Viktor Orbán in Stuttgart bei einem Unfall so schwer verletzt worden, dass er im Krankenhaus gestorben ist. Ein weiter Polizist im Alter von 27 Jahren kam am Montag mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus, teilten die Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Die Motorradstaffel der Verkehrspolizei Stuttgart habe den Staatsgast am Montag eskortiert. Wie die Stadt Stuttgart mitteilte, war der ungarische Ministerpräsident nach einem EM-Spiel der Nationalmannschaft seines Landes auf dem Weg zum Stuttgarter Flughafen. Der Name Orbáns wurde nicht in der Mitteilung genannt, aber auf Nachfrage von der Polizei bestätigt.

Bei der Fahrt zum Flughafen sei eine 69-jährige Autofahrerin mit dem Motorrad des 61-jährigen Beamten kollidiert. Dessen Motorrad wurde durch die Wucht des Aufpralls gegen das Motorrad des 27-jährigen Polizisten geschleudert, der den Kreuzungsbereich abgesperrt hatte, berichteten die Ermittler. Der 61-Jährige starb, der 27-Jährige wurde schwer verletzt.

Deutschland, Frankreich und Polen entwickeln weitreichende Waffen

Deutschland, Frankreich und Polen wollen gemeinsam weitreichende Waffen entwickeln. Sogenannte Abstandswaffen seien eine gravierende Fähigkeitslücke in Europa, sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am Montag in Paris. Dort traf er sich mit seinen Amtskollegen aus Paris und Warschau.

Bis zum Nato-Gipfel in Washington im Juli wolle man "eine Gruppe von europäischen Staaten zusammenbringen, die sich darauf verständigt, diese Fähigkeitslücke zu schließen, mittel- bis langfristig", sagte der SPD-Politiker.

Beim Gipfel könnte dann eine entsprechende Absichtserklärung unterschrieben werden. Man werde in Washington zeigen, wie kraftvoll und verlässlich die Europäer sich einbrächten, so Pistorius.

Tödlicher Messerangriff in Mannheim: Haftbefehl wegen Mordes

Nach der tödlichen Messerattacke in Mannheim ist dem Täter der Haftbefehl eröffnet worden. Dem 25-Jährigen wird Mord, versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, wie die Bundesanwaltschaft am Montag in Karlsruhe mitteilte. Der Täter war seit der Messerattacke Ende Mai nicht vernehmungsfähig gewesen, nachdem er bei dem Angriff selbst angeschossen worden war.

Polizisten stehen in Mannheim vor einem Gedenkplatz für den bei einer Messerattacke getöteten Polizisten.

Der 25-Jährige hatte am 31. Mai auf dem Mannheimer Marktplatz fünf Teilnehmer:innen einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) sowie einen Polizisten mit einem Messer verletzt. Der 29 Jahre alte Polizist Rouven Laur erlag später seinen Verletzungen. Ein anderer Beamte schoss den Angreifer nieder. Dieser wurde anschließend operiert und konnte zunächst nicht vernommen werden.

Die oberste deutsche Anklagebehörde geht von einer religiösen Motivation der Tat aus. Der Beschuldigte habe zu massiver Gewalt gegriffen, vermutlich, um Kritik am Islam zu unterbinden, sagte Generalbundesanwalt Jens Rommel in Karlsruhe.

Schumacher-Familie laut Staatsanwaltschaft Opfer von Erpressungsversuch

Kriminelle sollen versucht haben, die Familie des früheren Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher zu erpressen. Das teilte die Staatsanwaltschaft Wuppertal mit, die in dem Fall ermittelt. Die Täter hätten gegenüber Mitarbeitenden der Familie behauptet, über Dateien zu verfügen, an deren Nichtveröffentlichung die Familie interessiert sein dürfte. Das sagte am Montag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Wuppertal.

Kriminelle sollen versucht haben, Michael Schumachers Familie zu erpressen.

Sie hätten eine Zahlung in Millionenhöhe gefordert – sonst würden sie die Daten im Darknet veröffentlichen. Zwei Verdächtige – ein 53 Jahre alter Vater und sein 30-jähriger Sohn – seien ermittelt worden. Die beiden seien in anderer Sache am 19. Juni auf einem Supermarktparkplatz in Groß-Gerau in Hessen verhaftet worden und befinden sich aktuell in Untersuchungshaft.

EU beschließt Militärhilfe für Ukraine – gegen den Willen Ungarns

Die EU bringt gegen den Willen der ungarischen Regierung rund 1,4 Milliarden Euro für Militärhilfen für die Ukraine auf den Weg. Bei einem Außenministertreffen in Luxemburg sei das Vorhaben dafür am Montag gebilligt worden, bestätigten mehrere Diplomat:innen der Deutschen Presse-Agentur.

Die rund 1,4 Milliarden Euro, um die es jetzt geht, sind Zinserträge aus eingefrorenem Vermögen der russischen Zentralbank in der EU. Diese für die Ukraine zu nutzen, war bereits vor mehreren Wochen von der EU grundsätzlich beschlossen worden.

Die EU kann bald weitere Militärhilfe für die Ukraine leisten.

Das nun gewählte Verfahren sieht vor, dass das Geld an Länder wie Deutschland oder Tschechien fließt, die der Ukraine dann damit zeitnah Ausrüstung für die Luftverteidigung oder Artilleriegeschosse zur Verfügung stellen. Durch diesen Umweg kann Ungarn gegen die Entscheidung kein Veto einlegen, weil das Verfahren per Mehrheitsbeschluss getroffen werden kann. Ungarn blockiert seit Monaten die Auszahlung von EU-Geldern für Militärhilfen für die Ukraine.

Mindestens 20Tote nach Anschlägen in Russland

In der russischen Kaukasusrepublik Dagestan haben bewaffnete Angreifer bei Anschlägen mindestens 20 Menschen getötet und weitere 26 verletzt. Dagestans Gouverneur Sergej Melikow sprach von mehr als 15 getöteten Polizist:innen, dazu kommt ein ermordeter Priester. Nach offiziellen Angaben wurden anschließend fünf Attentäter getötet.

In der russischen Region Dagestan wurden am Sonntagabend mehrere Anschläge verübt.

In den Städten Derbent und Machatschkala waren laut den Behörden am Sonntagabend zwei orthodoxe Kirchen, eine Synagoge und ein Kontrollpunkt der Polizei angegriffen worden. Über die genauen Hintergründe der Anschläge gibt es noch keine Informationen. Die Regierung Dagestans machte am Montag militante Islamisten für die Angriffe verantwortlich.

Gouverneur Melikow deutete an, dass eine aus dem Ausland gesteuerte islamistische Organisation die Taten begangen hätte. Einzelne Politiker in Dagestan und in Moskau hatten zuvor bereits der von Russland angegriffenen Ukraine die Schuld zugeschoben.

(mit Material von dpa und afp)