Wohlgemuth erklärt: Deshalb verliert Stuttgart so viele Leistungsträger

By Yannik Möller

So wirklich genießen kann der VfB Stuttgart die erfolgreiche Saison mitsamt der Vizemeisterschaft zurzeit kaum noch. Der Verein ist vielmehr damit beschäftigt, um den Verbleib wichtiger Leistungsträger zu kämpfen, als sich etwa auf die Champions League freuen zu können.

Umso problematischer ist es, dass diese Kämpfe wohl allesamt verloren gehen. Waldemar Anton wird es höchstwahrscheinlich zum BVB ziehen, ebenso wie Serhou Guirassy. Hiroki Ito ist bereits zum FC Bayern gewechselt und auch um Chris Führich gibt es anhaltende Gerüchte. Sie alle eint ein entscheidender Faktor: Sie können den VfB durch ihre Ausstiegsklauseln verlassen.

"Ausstiegsklauseln sind in der gleichen Gehaltsklasse mit anderen Klubs von oben im Grunde kein Problem", erklärte Fabian Wohlgemuth die aktuellen Probleme gegenüber dem kicker. Der Bald-Sportvorstand und Noch-Sportdirektor der Stuttgarter weiter: "Das Problem, wenn man es so nennen will, ist die fast beispiellose Entwicklung des letzten Jahres."

Dadurch, dass sich die Schwaben auf einem so hohen Niveau präsentiert haben, sind die Spieler nun für Vereine wie den BVB und den FC Bayern interessant. Bei entsprechenden Anfragen bieten die Ausstiegsklauseln den Spielern, die einen sportlich interessanten und ebenso lukrativen Wechsel vor Augen haben, eine gute Gelegenheit, um diese Chance wahrzunehmen.

Klauseln aus der Zeit von zwei mühsamen Klassenerhalten

"Jetzt jemanden davon zu überzeugen, auf die Verdreifachung seines Gehaltes zu verzichten, ist schon ein Brett", machte Wohlgemuth keinen Hehl um die aktuelle Ausgangslage. "Die Verträge, über die wir jetzt sprechen, sind in einer sportlichen Realität entstanden, in der wir zum zweiten Mal in Folge mit großer Mühe das Klassenziel erreicht haben."

Durch diese Ausnahmesaison kann der VfB nicht einfach das Gehalt auf das Niveau eines regelmäßigen Champions-League-Teilnehmers anpassen - und deshalb auch keineswegs mit den zurzeit interessierten Klubs mithalten. Daher sind diese Klauseln für Wohlgemuth auch "nicht der saure Apfel", in den man beißen müsse, "sondern der Ausdruck unserer aktuell noch bestehenden wirtschaftlichen Limits". Insofern man in etwa die gleichen Gehälter bezahlen könnte, wären diese Ausstiegsklauseln seiner Ansicht nach ein deutlich kleineres Problem. Doch in dieser Lage befindet sich Stuttgart schlichtweg nicht.


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