FC Bayern: Ein Offensiv-Star denkt an Abschied - ein anderer will bleiben

By Dominik Hager

Der unmittelbar bevorstehende Deal von Michael Olise kann als klares Zeichen an das Flügel-Trio Kingsley Coman, Leroy Sané und Serge Gnabry angesehen werden.

Der FC Bayern sieht auf jeden Fall vor, sich von mindestens einem der Dreien zu trennen, muss dabei aber auch darauf setzen, dass die Abschiedskandidaten selbst wechselbereit sind und es einen zahlungswilligen Käufer gibt.

Inzwischen zeichnet sich ein erstes Bild ab. Laut Sky-Redakteur Kerry Hau möchte Serge Gnabry beim FC Bayern bleiben und Vincent Kompany von sich überzeugen. "Wir freuen uns auf die neue Saison", kündigte Gnabry bei Sky an und verdeutlichte, dass die "alte Saison abgehakt" sei, man "neu angreifen" wolle und "die Karten neu gemischt" werden.

Gnabry könne sich auch "definitiv vorstellen", bis über sein Vertragsende 2026 hinaus in München zu bleiben, wie er bekräftigte.

Coman beschäftigt sich mit Abschied: Angebliches Interesse aus Paris

Konträr dazu beschäftige sich Kingsley Coman mit einem Abschied aus der bayerischen Landeshauptstadt. Paris Saint-Germain soll jüngst Gespräche aufgenommen haben und plant offenbar, den Franzosen zurückzuholen. Coman spielte bereits von 2005 bis 2014 für PSG und machte dort auch seine Anfänge bei den Profis.

Der FC Bayern ist gemäß Sky-Informationen bereit, Coman für 40 bis 50 Millionen Euro ziehen zu lassen. Berücksichtigt man die Tatsache, dass der bis 2027 gebundene Coman an die 20 Millionen Euro jährlich kassieren soll, wäre der Olise-Deal mit einem Coman-Verkauf praktisch gegenfinanziert.

Coman hat ähnlich wie Gnabry eine unglückliche Saison mit sehr vielen Verletzungen hinter sich. Dies zieht sich gewissermaßen schon durch seine komplette Bayern-Zeit. Coman ist inzwischen 28 Jahre alt. Dies ist zwar kein kritisches Alter, jedoch ist angesichts seiner Verletzungshistorie und der Tatsache, dass er über Tempo-Dribblings kommt, fraglich, wie lange er sein Niveau noch halten kann. Folgerichtig könnte der Verkauf im Sommer zum passenden Moment kommen.

Coman-Verkauf hätte seine Tücken

Auf der anderen Seite ist Coman jedoch ein Spieler, der aufgrund seiner nicht ganz so starken Scorerwerte gerne unterschätzt wird. Der Franzose ist im Vergleich zu Gnabry oder Sané wesentlich ballsicherer, was zu weniger Ballverlusten und einem insgesamt runderen Offensivspiel der Bayern führt. Hinzu kommen seine für einen Offensivspieler durchaus ordentlichen Defensiv-Fertigkeiten und die Tatsache, dass er in der Mannschaft sehr geschätzt ist und als Ansprechpartner sowie Vermittler deutsch-französischer Beziehungen wichtig ist.

Folgerichtig ist bei Coman ein größerer Mehrwert zu erkennen als beispielsweise bei Gnabry, der schon seit zwei, drei Jahren mehr schlechte als gute Phasen verzeichnet. Klar ist aber auch, dass der Markt für Gnabry kleiner ist als der für Coman. Zudem kann man einen Spieler nicht zwingen, den Verein zu verlassen.

Weiter unklar ist derweil die Zukunft von Leroy Sané. Der 28-Jährige geht wie auch Joshua Kimmich in sein letztes Vertragsjahr und möchte erst nach der EM entscheiden, wie es weitergeht. Die Tendenz geht aktuell wohl eher dahin, dass Sané bleibt.


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