EM 2024: Alaba setzt sich ohne Rücksprache über Trainer Rangnick hinweg

Ralf Rangnick (l.) und David Alaba liegen sich nach dem Gruppensieg in den Armen.

Als Ralf Rangnick Trainer von Manchester United geworden ist, hatte Cristiano Ronaldo "noch nie von ihm gehört". So ein großer Klub, sagte der portugiesische Superstar in einem Interview mit Piers Morgan, "der einen Sportdirektor einsetzt, hat nicht nur mich, sondern die ganz Welt überrascht". Er hatte sich gefragt: "Wenn du nicht mal ein Trainer bist, wie kannst du dann Trainer von Manchester United sein?"

Am Dienstag ist dieser Nicht-Trainer nun mit Österreich als Erster der Gruppe D ins Achtelfinale eingezogen. Und haben dabei Frankreich, die Niederlande und Polen hinter sich gelassen. In dem bislang wohl besten Spiel der EM und mit einer elektrisierenden Leistung gewann das Team von Ralf Rangnick mit 3:2 gegen Oranje.

Schon vor dem Turnier galt Österreich als Geheimfavorit auf den Titel, RTL-Experte Lothar Matthäus zählte sie nun "auf jeden Fall" zu den Anwärtern. Das unterstrich die Mannschaft auch gleich selbst – indem sie sich kühl und pragmatisch gab.

"Von einem Sommermärchen zu sprechen, wäre viel zu früh", sagte Marcel Sabitzer, der den Siegtreffer erzielt hatte. Wer die Österreicher kenne, wisse: "Wir arbeiten sehr hart, aber wir feiern auch sehr gut." Das sei jedoch nicht mit zu großer Euphorie zu verwechseln. Auch Routinier Marko Arnautović mahnte: "Jetzt beginnt eigentlich erst das Turnier."

EM 2024: David Alaba gibt Österreich trainingsfrei

Eine Belohnung nach dem sensationellen Gruppensieg gab es für die österreichische Nationalmannschaft aber doch. Der etatmßige ÖFB-Kapitän David Alaba, der mit einem Kreuzbandriss nicht als Spieler an der EM teilnehmen kann, aber dennoch als sogenannter "Non-playing-captain" beim Team weilt, hat der Mannschaft kurzerhand freigegeben. Und zwar ohne Rücksprache mit Trainer Ralf Rangnick gehalten zu haben.

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Alaba, erklärte der österreichische Cheftrainer nach dem Spiel, habe sich selbst die Befugnis erteilt, das Training der Mannschaft für den Folgetag als Belohnung abzusagen. "Mein non playing Captain hat der Mannschaft gesagt, dass morgen kein Training ist", sagte Rangnick mit einem Schmnunzeln. "Dann brauche ich mir darüber auch keinen Kopf zu machen", meinte Rangnick.

Der Achtfinalgegner für Österreich wird am Mittwoch ermitteln. Das Team von Ralf Rangnick trifft am kommenden Dienstag um 21 Uhr auf den Zweitplatzierten der Gruppe F. Sprich: die Türkei, Tschechien oder Georgien. Die Partie findet in Leipzig statt, in der Heimstätte von RB. Dem Verein, den Rangnick maßgeblich mitaufgebaut hat.