USA bieten 5 Millionen Dollar Kopfgeld für „Kryptokönigin“ Ruja Ignatova

Das US-Außenministerium hat eine Belohnung von 5 Millionen US-Dollar (3,9 Millionen Pfund) für Informationen ausgesetzt, die zur Festnahme oder Verurteilung von Ruja Ignatova, der Gründerin von OneCoin und selbsternannten „Cryptoqueen“, führen.

Ignatova verschwand 2017 in Athen, nachdem sie angeblich eines der größten Ponzi-Systeme der Geschichte orchestriert und Investoren um etwa 4 Milliarden Dollar (3,1 Milliarden Pfund) betrogen hatte.

Hintergrund des OneCoin-Schemas

OneCoin operierte über ein Netzwerk von Promotern, die im Gegenzug für Token, die angeblich Kryptowährungen waren, Investitionen anboten. OneCoin basierte nicht auf einer Blockchain-Technologie, und Ignatova und ihre Mitarbeiter manipulierten seinen wahrgenommenen Wert, indem sie automatisch neue Münzen generierten.

Das System, das 2014 begann, brach Anfang 2017 zusammen und hinterließ weltweit Tausende von betrogenen Anlegern.

Laufende Gerichtsverfahren und frühere Belohnungen

Die neue Belohnung ist Teil des Belohnungsprogramms des US-Außenministeriums für die Bekämpfung der grenzüberschreitenden organisierten Kriminalität und erhöht die bisher vom FBI ausgesetzte Belohnung von 250.000 US-Dollar (195.000 Pfund) erheblich. Ignatova wurde 2022 auf die Liste der meistgesuchten Personen des FBI gesetzt.

In ihrem Heimatland Bulgarien gaben die Behörden bekannt, dass gegen Ignatova wegen ihrer Rolle in dem betrügerischen Komplott in Abwesenheit Anklage erhoben werde.

Gegen Ignatova werden nicht nur in Bulgarien, sondern auch in den USA, Deutschland und Indien zahlreiche Strafanzeigen erhoben. Mehrere ihrer ehemaligen Mitarbeiter wurden bereits zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Im Jahr 2022 wurde der OneCoin-Mitbegründer Karl Greenwood zu einer 20-jährigen Gefängnisstrafe und der Zahlung einer Geldstrafe von 300 Millionen US-Dollar (234 Millionen Pfund) verurteilt.

Dieses Jahr wurde die bulgarische Staatsbürgerin Irina Dilkinska wegen ihrer Rolle in dem Komplott zu vier Jahren Gefängnis und der amerikanische Anwalt Mark Scott zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt.

Verschwinden und aktueller Aufenthaltsort

Ignatova verschwand kurz nach ihrer Anklageerhebung in den USA im Herbst 2017. Zuletzt wurde sie beim Besteigen eines Flugzeugs von Sofia (Bulgarien) nach Athen (Griechenland) gesehen.

Das FBI vermutet, dass sie ihr Aussehen möglicherweise durch Schönheitsoperationen verändert hat oder mit einem deutschen Pass reist und sich möglicherweise im Nahen Osten oder in Osteuropa aufhält.

Es gibt auch unbestätigte Berichte über ihren möglichen Tod.

Im Jahr 2023 berichtete ein bulgarisches Medienunternehmen, dass Ignatova im Jahr 2018 auf einer Yacht im Ionischen Meer auf Befehl eines bulgarischen Drogenbosses namens „Taki“ ermordet und zerstückelt worden sei.

Diese Behauptung wurde jedoch nie überprüft.

Globale Suchbemühungen

Die Ankündigung der erhöhten Belohnung soll die Bemühungen, Ignatova ausfindig zu machen, neu beleben. Die Beteiligung des US-Außenministeriums unterstreicht die Schwere und das internationale Ausmaß der ihr zur Last gelegten Verbrechen.

Da in mehreren Ländern Anklagen gegen Ignatova erhoben werden und empfindliche Geldstrafen drohen, genießt die Suche nach ihr für die internationalen Strafverfolgungsbehörden weiterhin höchste Priorität.

Der Fall Ignatova verdeutlicht die Risiken, die mit Investitionen in Kryptowährungen verbunden sind, insbesondere in unregulierten Märkten. Anlegern wird geraten, eine gründliche Prüfung durchzuführen und bei Systemen, die unrealistische Renditen versprechen, vorsichtig zu sein.

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